MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Fabio Quartararo (Yamaha/6.): Nur Ducati war stärker!

Von Tim Althof
Im VR46-Sandwich: Fabio Quartararo auf der Yamaha

Im VR46-Sandwich: Fabio Quartararo auf der Yamaha

Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo hatte am Samstag im MotoGP-Sprint von Austin allen Grund zur Freude, denn er fuhr auf seiner M1 auf Platz 6 und war damit bester Nicht-Ducati-Fahrer. Dennoch sieht er viel Arbeit.

Von Startplatz 11 kommend erwischte Fabio Quartararo auf seiner Yamaha einen starken Start in den Sprint. Der Franzose katapultierte sich auf Rang 4 nach vorne und machte zwischenzeitlich ernsthaft Druck auf Ducati-Werkspilot Pecco Bagnaia, der auch Rang 3 fuhr. Zu Rennhalbzeit hatte der Franzose dann einen wilden Rutscher, den er nur mit viel Mühe abfangen konnte.

Im Kampf um Platz 4 musste der Weltmeister von 2021 dann jedoch den kürzeren ziehen. Die beiden Ducati-Piloten Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli waren einfach nicht zu knacken, somit blieb Quartararo am Ende der sechste Platz - zehn Sekunden hinter WM-Leader Marc Márquez, der auch auf dem Circuit of the Americas dominierte. Für Yamaha war es 2025 dennoch das bisher beste Rennen.

«Der Tag war großartig. Am Morgen war die Pace nicht die beste, aber zumindest waren wir konstant», freute sich Quartararo. «Natürlich immer noch viel langsamer als die Ducatis, aber wir hatten unsere Pace, die in Argentinien fehlte. Ich konnte an diesem Tag kämpfen, das Gefühl war ganz okay und es war ein spaßiges Rennen.»

Fabio musste im Kampf mit den VR46-Jungs auf der Bremse alles rausholen, oder? «Ja, das habe ich versucht. Auf der Geraden anzubremsen, das geht ganz gut. Wenn ich, wie in Kurve 15, in Schräglage bremse, dann ist es nicht einfach. Die anderen können dort gleichmäßig mit beiden Rädern bremsen, bei uns geht alles über die Front», erklärte der Yamaha-Pilot. «Ich habe versucht, dranzubleiben, hart gekämpft und auch ein paar Fehler gemacht und einige gute Saves gehabt. Wir müssen uns am Hinterrad verbessern, nicht nur bei der Traktion, sondern auch, beim Bremsen.»

Ist die Bremse das Hauptproblem an der M1? «Nein. Das Motorrad ist nicht gut ausbalanciert. Das Gefühl an der Front des Bikes, ist eine der größten Stärken», holte der Franzose aus. «Auch im Vergleich zur Ducati, ist das Gefühl wirklich gut. Das Problem ist, dass ich eine starke Front habe, aber ein sehr schlechtes Heck. Schwierig beim Beschleunigen, in der Mitte der Kurve, überall. Beim Richtungswechsel rutscht das Motorrad sehr viel. Wir arbeiten hart daran, die Balance am Heck zu finden. Wir benötigen aber auch mehr Grip und weniger Bewegungen im Bike. Die Bremse gehört zu unseren Glanzpunkten, besonders auf gerader Strecke.»

Bereits am Vormittag konnte Quartararo in Q1 einen Sturz durch viel Akrobatik vermeiden, im Sprint wiederholte er solch ein Kunststück. Waren es vergleichbare Situationen? «Beim ersten Save hatte ich ein stempelndes Vorderrad und im Sprint habe ich einfach die Kontrolle über das Vorderrad verloren», sagte der 25-Jährige. «Es liegt natürlich daran, dass ich die Vorderbremse deutlich mehr nutze, als die Anderen. Sie können einfach beide Räder zum Bremsen nutzen. In Schräglage mit stark betätigter Bremse zu fahren, fällt uns wirklich schwer.»

Ergebnisse MotoGP COTA, Sprint (29. März):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,795 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,918
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,536
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,685
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,676
7. Pedro Acosta (E), KTM, +12,049
8. Luca Marini (I), Honda, +13,588
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,752
10. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,584
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +14,754
12. Brad Binder (ZA), KTM, +14,908
13. Enea Bastianini (I), KTM, +16,009
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +16,182
15. Alex Rins (E), Yamaha, +18,181
16. Johann Zarco (F), Honda, +18,625
17. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,666
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +29,061
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +33,622
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,989
– Maverick Viñales (E), KTM, 3 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 5 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 86 Punkte. 2. A. Marquez 67. 3. Bagnaia 50. 4. Morbidelli 42. 5. Di Giannantonio 28. 6. Zarco 25. 7. Binder 19. 8. Ogura 18. 9. Acosta 16. 10. Bezzecchi 14. 11. Marini 12. 12. Quartararo 10. 13. Mir 10. 14. Miller 8. 15. Bastianini 7. 16. Rins 5. 17. Viñales 4. 18. Aldeguer 3. 19. Oliveira 2. 20. R. Fernandez 1. 21. Chantra 0. 22. A. Fernandez 0. 23. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 86 Punkte. 2. Honda 28. 3. KTM 25. 4. Aprilia 23. 5. Yamaha 17.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 136 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 70. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 70. 4. Red Bull KTM Factory Racing 35. 5. LCR Castrol Honda 25. 6. Honda HRC Castrol Team 22. 7. Trackhouse MotoGP Team 19. 8. Monster Energy Yamaha 15. 9. Aprilia Racing 14. 10. Red Bull KTM Tech3 11. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 10.

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