MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Austin-Sprint-Rodeo: Marc Marquez demütigt Konkurrenz

Von Thomas Kuttruf
Die MotoGP-Fans in Austin sahen eine unfassbar spannende Startphase. Als sich der Sturm gelegt hatte, dominierte einmal mehr eine Ducati-Meute, angeführt zum fünften Mal in Serie vom «King of COTA», Marc Marquez.

Los ging es beim ersten Rennen zum Red Bull Grand Prix of the Americas mit einem Rekord. Nie zuvor war es einem Fahrer vor Marc Marquez gelungen, sich achtmal die Pole-Position auf dem identischen Kurs zu sichern. Ohne Frage – der Spanier mit der Startnummer 93 ging als klarer Favorit in den auf 10 Runden ausgeschriebenen Sprint von Austin.

Abgesichert wurde der WM-Spitzenreiter von Ducati-Kollege Fabio Di Giannantonio und das noch engere Familienmitglied Alex Marquez. Den Sprung in Reihe 1 nur knapp verpasst hat KTM-Held Pedro Acosta. Der 20-Jährige fand sich Morbidelli auf der zweiten Fluo-Ducati und Francesco Bagnaia wieder.

Die vielleicht größte Doppelüberraschung in Reihe 3: Nach einem verheerenden Auftritt im vergangenen Jahr tauchten nun die Honda-Werksfahrer Marini und Mir auf den Positionen 7 und 8 auf. Mit Miller auf 9 waren immerhin vier Hersteller in den ersten drei Startreihen vertreten. Nur Aprilia schwächelte, bester RS-RP-Chauffeur blieb Marco Bezzecchi als 13.

Vor den Augen von Weltmeister Jorge Martin, der sich dem Team als Fan und Beobachter angeschlossen hatte, beschleunigte die Elite der Motorrad-Weltmeisterschaft bei idealen Wetterbedingungen (28 Grad Luft, 50 Grad Asphalt) auf den weicheren Reifenmischungen in die Aufwärmrunde.

Marc Marquez nutzte die beste Position aus und schoss in Führung auf Turn 1 zu, doch zur Überraschung des Spaniers tauchte am Einlenkpunkte Pecco Bagnaia neben ihm auf. Auf den ersten zwei Kilometern tauschten die beiden Werkspiloten mehrfach die Spitze. Durch das Gemenge hingen auch Alex Marquez und ein brillant gestarteter Fabio Quartararo direkt mit an der Spitze.

Pedro Acosta, ebenfalls gut vom Fleck gekommen, fuhr aggressiv, musste aber nach einem kleinen Fehler drei Plätze abgeben. Verlierer der Startaktion war VR46-Ass Fabio Di Giannantonio. «Diggia» fiel von 2 auf 6 zurück.

Während Joan Mir seine gute Startposition bestätigen konnte, rutschte Luca Marini bis auf Position 10 noch hinter Maverick Vinales zurück.

Nach drei Runden lag Fabio Quartararo noch immer an vierter Position am Heck von Bagnaia – doch nach einem haarigen Moment bei der Verzögerung zog Franco Morbidelli vorbei.

Während die Marquez-Brüder fast zwei Sekunden auf Bagnaia herausfuhren und sich Acosta und Viñales sehenswert um Platz raufen schmiss Joan Mir seine Honda ins Kiesbett.

Zur Halbzeit des Sprints von Austin lagen fünf Ducatis an der Spitze. Dahinter Quartararo mit einem kleinen Puffer auf Pedro Acosta. Fabio Di Giannantonio arbeitete sich derweil bis auf Rang 4 vor. Kein leichter Job, denn besonders Fabio Quartararo leistete erbitterten Widerstand.

Der Stand drei der Flagge: Marc Marquez mit 0,8 sec Vorsprung auf Alex Marquez und weiteren 1,5 sec auf Pecco Bagnaia. Noch einen Umlauf später konnte Alex Marquez endgültig nicht mehr mitgehen – sein Rückstand auf Marc wuchs auf 1,4 sec.

20 Minuten nach Start tosender Jubel im Ducati-Lager: Der «King of COTA» überquerte die Ziellinie im fünften Rennen in Folge als Sieger.  Alex Marquez holt zum fünften Mal Platz 2 und Pecco Bagnaia bleibt erneut der letzte Platz auf dem Podest.

Die beiden VR46-Athleten Di Giannantonio vor Morbidelli machen den Triumph für den Hersteller aus Bologna perfekt. Fabio Quartararo erreichte die Flagge als beeindruckender Sechster. Die letzten WM-Punkte gingen an Acosta, Marini und Ai Ogura, der als Neunter zugleich bester Rookie wurde. Marco Bezzecchi biss sich an Ogura die Zähne aus und wurde nur Zehnter.

Ergebnisse MotoGP COTA, Sprint (29. März):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,795 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,918
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,536
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,685
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,676
7. Pedro Acosta (E), KTM, +12,049
8. Luca Marini (I), Honda, +13,588
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,752
10. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,584
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +14,754
12. Brad Binder (ZA), KTM, +14,908
13. Enea Bastianini (I), KTM, +16,009
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +16,182
15. Alex Rins (E), Yamaha, +18,181
16. Johann Zarco (F), Honda, +18,625
17. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,666
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +29,061
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +33,622
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,989
– Maverick Viñales (E), KTM, 3 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 5 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 86 Punkte. 2. A. Marquez 67. 3. Bagnaia 50. 4. Morbidelli 42. 5. Di Giannantonio 28. 6. Zarco 25. 7. Binder 19. 8. Ogura 18. 9. Acosta 16. 10. Bezzecchi 14. 11. Marini 12. 12. Quartararo 10. 13. Mir 10. 14. Miller 8. 15. Bastianini 7. 16. Rins 5. 17. Viñales 4. 18. Aldeguer 3. 19. Oliveira 2. 20. R. Fernandez 1. 21. Chantra 0. 22. A. Fernandez 0. 23. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 86 Punkte. 2. Honda 28. 3. KTM 25. 4. Aprilia 23. 5. Yamaha 17.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 136 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 70. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 70. 4. Red Bull KTM Factory Racing 35. 5. LCR Castrol Honda 25. 6. Honda HRC Castrol Team 22. 7. Trackhouse MotoGP Team 19. 8. Monster Energy Yamaha 15. 9. Aprilia Racing 14. 10. Red Bull KTM Tech3 11. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 10.

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