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Bezzecchi: «Auf der Bremse habe ich Eier gezeigt»

Von Stephan Moosbrugger
Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi wurde im MotoGP-Sprint in Austin Zehnter. Aufgrund technischer Probleme laufen er und seine Aprilia-Crew schon das ganze Wochenende einem Rückstand hinterher. «Bez» hatte trotzdem seinen Spaß.

Nach seinem turbulenten ersten freien Training in Austin mit technischen Problemen und einem Highsider lief es für Aprilia-Pilot Marco Bezzecchi auch im Zeittraining am Freitagnachmittag nicht optimal – Rang 13 bedeutete für ihn am Samstag ein Antreten im Q1. Dort lief es zunächst besser, den Einzug ins wichtige Q2 verpasste er aber um weniger als 0,1 sec. «Wir versuchten uns am Samstag vom ersten freien Training und dem Zeittraining zu erholen. Wir konnten zwar einige Schritt machen, aber wir haben am Freitag einen kompletten Tag verloren. Im Qualifying 1 habe ich dann den Einzug ins Q2 nicht geschafft», haderte Bezzecchi.

Somit ging der Italiener von Startplatz 13 ins Sprintrennen. Zu Beginn wurde er von Alex Rins (Yamaha) und Brad Binder (KTM) überholt. Da Jack Miller (Pramac Yamaha) und Fermin Aldeguer (Gresini Ducati) ihre Starts komplett vermasselten, behielt Bezzecchi zunächst Position 13. Nach dem ersten Umlauf war er dennoch nur an der 16. Stelle zu finden.

Danach arbeitete sich «Bez» Schritt für Schritt nach vorne. In Runde 5 lag er bereits auf Rang 11, wobei er auch vom Sturz von Honda-Pilot Joan Mir profitierte. Vier Runden vor dem Ende bekam der direkt vor ihm fahrende KTM-Pilot Maverick Vinales technische Probleme mit seiner RC16, womit es für Bezzecchi erneut um eine Position nach vorne ging. Drei Runden vor Schluss bremste er sich in Kurve 11 an Brad Binder (KTM) vorbei. In Kurve 12 musste er dann weit gehen – Binder und Rookie Ai Ogura (Trackhouse Aprilia) schlüpften innen durch. Die drei lieferten sich in den letzten zwei Runden einen engen Kampf. Im letzten Umlauf konnten sich die Aprilia-Piloten gegen Binder durchsetzen, doch Bezzecchi musste sich Ogura geschlagen geben, der sich als bester RS-GP-Pilot den letzten WM-Punkt schnappte.

Über Rang 10 und null Punkte freute sich Bezzecchi verständlicherweise nicht. «Es ist immer das Gleiche: Wenn du von hinten starten musst, dann ist der Sprint immer schwierig», seufzte der 26-Jährige. Benötigt er in diesem Jahr bei den jeweiligen Strecken zudem mehr Zeit, um sich noch an die Aprilia anzupassen? «Es ist eine Mischung aus unterschiedlichen Faktoren. Es stimmt, dass ich mich immer noch anpassen muss. Aber das ist immer so, denn auf jede Strecke komme ich mit diesem Motorrad das erste Mal. Ich kenne das Bike jetzt besser und ich denke, dass die Anpassung gut verläuft. Seit dem Beginn dieses Wochenendes hatten wir einige Probleme, die uns weiterhin verfolgen. Wir versuchen, das zu lösen, aber wir sind mit dem Setup ziemlich weit weg von dort, wo wir sein wollen. Ich tue mein Bestes, um mich in jeder Session zu verbessern, aber bei diesem Format musst du sofort voll da sein und wenn du dich zurückkämpfen musst, ist es noch schwerer.»

Bezzecchi und seine Aprilia-Crew liegen schon das gesamte Austin-Wochenende hinter dem Plan. Aufgrund der Temperatur-Probleme beim Motor der RS-GP im ersten freien Training, war diese erste wichtige Session zum Vergessen – es konnte keine wertvolle Abstimmungsarbeit verrichtet werden. «Im FP1 hatten wir dieses Problem und wir konnten nicht richtig fahren. Ins FP2 sind wir dann mit derselben Basis gestartet. Am Samstag haben wir dann alles geändert und wir haben etwas Neues ausprobiert. Aber sich immer wieder neu anpassen zu müssen ist schwierig.»

Half ihm zumindest das Sprintrennen, um wichtige Erkenntnisse für den Grand Prix am Sonntag zu gewinnen? «Ja, auf alle Fälle. Im Sprint hatte ich eigentlich Spaß, denn wir hatten einen guten Kampf. Klar, wir waren hinten und haben um den neunten Platz gekämpft, aber ich hatte Spaß mit Brad, Ai und den anderen Fahrern», fand Bezzecchi etwas Positives. «Auf der Bremse war ich stark und habe Eier gezeigt, aber am Sonntag wird es hart werden, weil ich nie einen Long-Run mit dem Medium-Reifen ausprobierte. Wir werden sehen.»

Ergebnisse MotoGP COTA, Sprint (29. März):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,795 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,918
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,536
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,685
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +10,676
7. Pedro Acosta (E), KTM, +12,049
8. Luca Marini (I), Honda, +13,588
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,752
10. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,584
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +14,754
12. Brad Binder (ZA), KTM, +14,908
13. Enea Bastianini (I), KTM, +16,009
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +16,182
15. Alex Rins (E), Yamaha, +18,181
16. Johann Zarco (F), Honda, +18,625
17. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,666
18. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +29,061
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +33,622
20. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,989
– Maverick Viñales (E), KTM, 3 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 5 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 86 Punkte. 2. A. Marquez 67. 3. Bagnaia 50. 4. Morbidelli 42. 5. Di Giannantonio 28. 6. Zarco 25. 7. Binder 19. 8. Ogura 18. 9. Acosta 16. 10. Bezzecchi 14. 11. Marini 12. 12. Quartararo 10. 13. Mir 10. 14. Miller 8. 15. Bastianini 7. 16. Rins 5. 17. Viñales 4. 18. Aldeguer 3. 19. Oliveira 2. 20. R. Fernandez 1. 21. Chantra 0. 22. A. Fernandez 0. 23. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 86 Punkte. 2. Honda 28. 3. KTM 25. 4. Aprilia 23. 5. Yamaha 17.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 136 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 70. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 70. 4. Red Bull KTM Factory Racing 35. 5. LCR Castrol Honda 25. 6. Honda HRC Castrol Team 22. 7. Trackhouse MotoGP Team 19. 8. Monster Energy Yamaha 15. 9. Aprilia Racing 14. 10. Red Bull KTM Tech3 11. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 10.

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