MotoGP: Jorge Martin hat 11 Rippen gebrochen

Johann Zarco (4.): «Hatte ich in der MotoGP noch nie»

Von Bernhard M. Höhne
Johann Zarco

Johann Zarco

Durch eine clevere Fahrweise kämpfte LCR-Pilot Johann Zarco beim MotoGP-Grand-Prix in Katar um einen Podiumsplatz und bestätigte so den Aufwärtstrend im Hause Honda.

Rang 4, nur einen Wimpernschlag hinter dem letzten Podestplatz – das ist das Ergebnis für Johann Zarco beim Grand Prix am Sonntag in Katar. Vor wenigen Jahren hätte dieses Ergebnis bei der erfolgsverwöhnten Marke Honda keine Begeisterungsstürme ausgelöst. Doch jetzt ist es die abermalige Bestätigung des Aufwärtstrends bei HRC.

Zwar profitierte der LCR-Pilot am Ende von der 16-Sekunden-Strafe für Tech3-KTM-Ass Maverick Vinales, doch selbst ohne diese wäre der fünfte Rang ein Erfolg gewesen. Bereits im Laufe des Rennens hatte der Franzose das Glück auf seiner Seite, schließlich ließ ihn die Kollision zwischen Alex Marquez und Fabio Di Giannantonio zwei Plätze aufrücken. Dies war dem 35-Jährigen im Anschluss durchaus bewusst: «Der Zwischenfall mit Alex und Di Giannantonio hat mir in die Karten gespielt. Dadurch konnte ich zwei wichtige Konkurrenten hinter mir lassen und mir so das Rennen besser einteilen.»

Wichtiger sei jedoch ein anderer Moment gewesen: «Dass ich beim Überholmanöver an Morbidelli an Pecco dranbleiben konnte, anstatt Zeit zu verlieren, war entscheidend», meinte Zarco. Der Fahrer mit der Nummer 5 war darauf angewiesen, den Windschatten seines Vordermanns clever nutzen zu können, um so die Schwächen seiner Honda auszugleichen: «Ich wusste, dass, wenn ich in der letzten Kurve hinter einem der Spitzenfahrer bleiben kann, ich zwei Zehntelsekunden pro Runde gewinnen könnte. Wenn ich allein gefahren wäre, hätte ich mehr Zeit verloren.» Eine Möglichkeit, die keiner der anderen Honda-Piloten so konsequent nutzen konnte.

Mit diesem Ergebnis zementierte Zarco seinen Status als derzeitiges Honda-Zugpferd. Bereits Ende der vergangenen Saison hatte er durchblicken lassen, dass seine Meinung bei der Entwicklung der RC213V immer mehr Gewicht bekomme und er diesen Status durch Ergebnisse zu unterfüttern versuche. Dies könnte dem in Cannes geborenen Zarco in der kommenden Saison einen Platz im Castrol-Honda-Werksteam sichern: «Es freut mich, dass sich Änderungen, die ich angestoßen habe, auszahlen. Ich weiß, dass ich Honda voranbringe. Und ich möchte mit Honda weitermachen.»

Nicht selbstverständlich, denn der Wechsel von Pramac Ducati zu LCR Honda zur letzten Saison war für den Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016 zunächst ein Wechsel in den hinteren Bereich der Startaufstellung. Einer, den er nicht bereut: «Letzte Saison den Schritt zu Honda zu machen und dabei zu helfen, das Motorrad neu mit aufzubauen, war der richtige Schritt. Dass es sich jetzt auszahlt, macht umso mehr Freude. Und im Moment der beste Pilot der Marke zu sein, ist eine tolle Bestätigung. Aber zuallererst geht es darum, näher an die Top-Jungs heranzukommen», betonte der Routinier, der sich momentan auch nicht ablenken lässt, um Top-Leistungen zu zeigen. «Ich bin nur fokussiert darauf zu fahren und mein Können abzurufen. So ging es mir zuletzt in der Moto2 – in der MotoGP hatte ich eine solche Phase noch nie.»

Beim nächsten Rennwochenende Ende April in Jerez soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden: «Ich hoffe, dass ich es wieder schaffe, so ein Wochenende zu haben und um die Top-5, wenigstens aber um die Top-10 zu fahren.» In Jerez soll auch sein Arbeitsgerät weiter verbessert werden: «Wir werden mehrere neue Teile bekommen. Ob wir die schon zu den Rennen einsetzen oder erst beim Test, das weiß ich noch nicht.» Mit einem erfolgreichen Abschneiden könnte es auch in der WM-Tabelle für den LCR-Piloten weiter vorangehen. Bereits jetzt ist Zarco als Sechster der bestplatzierte Nicht-Ducati-Pilot der Gesamtwertung.

Ergebnisse MotoGP Losail, Grand Prix (13. April):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 41:29,186 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +4,535
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +6,495
4. Johann Zarco (F), Honda, +6,668
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,484
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,764
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,895
8. Pedro Acosta (E), KTM, +14,219
9. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +14,368
10. Luca Marini (I), Honda, +15,137
11. Enea Bastianini (I), KTM, +17,459
12. Alex Rins (E), Yamaha, +17,563
13. Brad Binder (ZA), KTM, +17,632
14. Maverick Viñales (E), KTM, +17,800
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +18,758
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +26,340
17. Raúl Fernández (E), Aprilia, +26,925
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +38,186
– Jorge Martin (E), Aprilia
– Augusto Fernandez (E), Yamaha
– Joan Mir (E), Honda
– Jack Miller (AUS), Yamaha

WM-Stand nach 8 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 123 Punkte. 2. A. Marquez 106. 3. Bagnaia 97. 4. Morbidelli 78. 5. Di Giannantonio 48. 6. Zarco 36. 7. Bezzecchi 32. 8. Quartararo 30. 9. Ogura 29.. 10. Marini 26. 11. Acosta 24. 12. Binder 22. 13. Bastianini 21. 14. Aledeguer 20. 15. Miller 19. 16. Rins 14. 17. Mir 10. 18. Vinales 8. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 148 Punkte. 2.Honda 49. 3. Aprilia 43. 4. KTM 42. 5. Yamaha 41.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 220 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 126. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 126. 4. Red Bull KTM Factory Racing 46. 5. Monster Energy Yamaha 44. 6. LCR Honda Castrol 38. 7. Honda HRC Castrol Team 36. 8. Trackhouse MotoGP Team 34. 9. Aprilia Racing 33. 10. Red Bull KTM Tech3 Racing 29. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Rückkehr zu V10-Motor: Fans und Fahrer enttäuscht

Von Mathias Brunner
​Seit Jahren sprechen sich Formel-1-Fans und auch die Rennfahrer für die Rückkehr der grandios klingenden V10-Saugmotoren ein. Aber da werden sie enttäuscht: Eine Abkehr vom Hybrid-Konzept zu erwarten, das ist naiv.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 15.04., 14:00, ORF Sport+
    Formel 2: FIA-Meisterschaft
  • Di. 15.04., 16:25, Motorvision TV
    Motorradsport: FIM Enduro World Championship
  • Di. 15.04., 16:30, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 15.04., 16:50, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Di. 15.04., 17:40, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 15.04., 18:35, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 15.04., 19:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Di. 15.04., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 15.04., 20:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Di. 15.04., 20:45, Motorvision TV
    FastZone 2024
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C1504054513 | 5