Hervé Poncharal: Ducati als Versuchung für Crutchlow
Hervé Poncharal und Cal Crutchlow
In den letzten vier Rennen landete Tech3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow drei Mal auf dem Podium – in Assen hatte er sogar die Pole-Position inne. Zudem versicherte der Brite mehrmals, dass er 2014 gerne in Hervé Poncharals Tech3-Team bleiben würde, wenn er finanziell und technisch mehr Unterstützung von Yamaha erhält. 2015 könnte er zudem die Stelle von Valentino Rossi im Werksteam einnehmen, dem Ruf zu Suzuki folgen oder für Gresini-Honda antreten. Doch Crutchlow wünscht sich den Status eines Werksfahrers. Und dieser Wunsch bringt ihn einem Wechsel zu Ducati näher. Er verhandelte bereits im letzten Jahr mit dem italienischen Hersteller.
Ducati als finanzielle Versuchung
Tech3-Teamchef Hervé Poncharal erklärte gegenüber «MCN»: «Ich weiß, dass Ducati sehr an Cal interessiert ist. Wenn dieser Fall eintritt, wäre das lustig, denn dann hätten sie das Tech3-Team von 2012. Crutchlow und Dovizioso waren kein schlechtes Gespann. Cals Ziel ist es, Werksfahrer zu sein. Das wird bei Yamaha für mindestens 18 Monate nicht möglich sein. Ist es besser ein Werksfahrer zu sein, aber der Spitze hinterherzufahren und aufholen zu müssen? Ein Sieg ist noch schöner, wenn man ihn auf einer Maschine geholt hat, die man mit dem Werk entwickelt hat. Das geht Cal im Moment sicherlich durch den Kopf. Die meisten Leute sagen, dass es für Cal das Beste wäre, bei Yamaha zu bleiben. Er hat sehr deutlich gemacht, dass er bleiben will, wenn sich einige Dinge ändern. Geld spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle, aber niemand hat unbegrenztes Budget. Wir wissen, was er will und müssen nun mit Monster und Yamaha sprechen, ob dies finanziell möglich ist.»
Dass die Geldfrage ein großes Thema für Cal Crutchlow ist, zeigt die Aussage seines Managers Bob Moore, eines ehemaligen Motocross-Weltmeisters: «Wir suchen ein konkurrenzfähiges Bike, aber auch eine konkurrenzfähige Gage.»
Monster würde das Budget aufstocken
Vor allem Energydrink-Hersteller Monster hat großes Interesse an einem Verbleib des Briten bei Yamaha, denn das Vereinigte Königreich ist der größte Markt für Monster in Europa. Cal Crutchlows rasant steigende Beliebtheit ist besonders reizvoll für seinen Sponsor. Seit 2009 ist Monster Hauptsponsor des Tech3-Yamaha-Teams und würde das Budget nun erhöhen, wenn Crutchlow bleibt. «Monster unterstützt Cal seit vielen Jahren. Sie haben sehr deutlich gemacht, dass es für sie wichtig ist, mit Cal weiter zusammenzuarbeiten. Für Monster wäre es das Beste, wenn Cal bleibt wo er ist», weiß Poncharal.
Neben finanziellen Belangen spielt auch die technische Ausrüstung für 2014 eine große Rolle: «Wir wissen, dass das Werksteam immer Priorität hat, die neuen Teile zuerst erhält und die Entwicklung vorantreibt. Wir müssen dies mit Yamaha diskutieren und sehen, was wir erreichen können», betont Poncharal.