Martin Bauer: So viele Rennen wie das Budget erlaubt
Martin Bauer: Bei fünf GP soll der Routinier das MotoGP-Feld ergänzen
Ein MotoGP-Team ist nichts für Sparfüchse, jedes Team in der Königsklasse jongliert mit Millionen-Budgets. Daniel M. Epp vom Interwetten-Paddock-Moto2-Team rechnete gegenüber SPEEDWEEK.com vor, dass er für einen Aufstieg seines Fahrers Tom Lüthi mit mindestens 2,2 Mio Euro pro Saison rechnen müsste. Wer wie das österreichische MotoGP-Projekt Remus Racing mit Wildcards nur bei ausgewählten Grands Prix startet, kommt mit weniger Budget aus. Aber um 2013 die beiden Rennen in Brünn und Valencia mit Martin Bauer (38) und zwei Suter-BMW-Maschinen in der Box bestreiten zu können, mussten die Verantwortlichen Andreas Bronnen und Fritz Schwarz im Vorfeld rund eine viertel Million aufwenden.
2014 sind Einsätze in Assen, auf dem Sachsenring, Brünn, Misano und Valencia geplant. Dazu kommen Testfahrten, für die Einheitsreifen von Bridgestone bestellt werden müssen. Technikchef Schwarz erklärt: «Es wird zum grossen Teil von Andreas und mir finanziert. Die grosse Baustelle waren die Motorräder, die sind ja sturzfrei und in sehr gutem Zustand. Das Teure an der Sache war, zwei Bikes wirklich auf tiptop-gleichen Stand aufzubauen. Jetzt sind es eher kleine Dinge und nicht mehr die grossen Summen.»
Schwarz versichert, dass in seiner Werkstatt in Andorf jetzt im Winter die MotoGP nicht oberste Priorität geniesst. «Ich muss ja nebenbei die Kohle für diesen Blödsinn in Anführungszeichen verdienen und meine normale Arbeit auch machen. Es gibt auch die Laufkundschaft bei mir.» Der begnadete Tuner tüftelt dann in den Randstunden an der neuen Trockenkupplung, der pneumatischen Ventilsteuerung und an der Evaluation des Elektronikpakets für die MotoGP, das 2014 eingesetzt werden soll.
Die beiden S&B-Suter stehen derzeit gar nicht bei Fritze Tuning im Haus. «Die Bikes werden momentan auf den Messen herumgereicht, Remus wird es auch auf die Münchner Messe stellen. Die eine ist bei uns im Handy-Shop, dann will sie auch noch ein grosser Händler bei uns, der uns immer wieder unterstützt, für drei Wochen bei sich stehen haben. Ich brauche das Motorrad im Moment ja nicht hier bei mir, so lange ich an den Motoren und an Einzelteilen arbeite», stellt Schwarz fest.
Ein offizielles Wildcard-Gesuch für den ersten geplanten Auftritt in Assen in rund fünf Monaten wurde noch nicht gestellt, wie aus IRTA-Kreisen zu erfahren war. Schwarz: «Der Rennbetrieb ist dann was anderes. Es ist Andreas' Aufgabe, dort das Budget aufzustellen. Wir fahren so viele Rennen, wie wir uns leisten können.»