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Nicky Hayden: «Zwei MotoGP-Klassen verwirrt die Fans»

Von Otto Zuber
Nicky Hayden: Wunsch nach weniger Elektronik für alle MotoGP-Fahrer

Nicky Hayden: Wunsch nach weniger Elektronik für alle MotoGP-Fahrer

Der Amerikaner tritt durch den Wechsel auf einen Production Racer von Honda 2014 in der neuen Open-Kategorie an. Hayden wünscht sich gleich lange Spiesse bei der Elektronik für alle und will rauchende Reifen sehen.

Eigentlich wollte Nicky Hayden nach durchwachsenen Jahren bei Ducati mit dem Umstieg auf einen Honda-Production-Racer seine Karriere wieder in Schwung bringen. Aber schon beim ersten MotoGP-Test des Jahres in Sepang folgte die grosse Ernüchterung für den Neuzugang im Drive-M7-Team von Jorge «Aspar» Martinez.

Besonders bitter für den RCV1000R-Fahrer: Die direkten Konkurrenten in der neuen Open-Kategorie, die FTR-Yamaha-Piloten Aleix Espargaró und Colin Edwards, sind Honda einen Schritt voraus.

Hayden ist aber ohnehin kein Fan der weiterhin zweigeteilten MotoGP-WM. Nach zwei Jahren mit den Claiming-Rule-Teams dürften im neuen Open-Reglement gegenüber den Prototypen-Maschinen der Werke 24 statt 20 Liter Kraftstoff im Rennen verbrannt werden, zwölf statt fünf Motoren/Saison verheizt und weichere Reifen eingesetzt werden. Dafür muss aber die Einheits-Elektronik von Magneti-Marelli eingebaut werden.

«Ich mag es nicht wirklich, dass Open- und Werks-Bikes gemeinsam Rennen fahren», erklärte der Amerikaner gegenüber «GPone». «Ich würde es bevorzugen, wenn jeder auf den genau gleichen Maschinen und nach denselben Regeln antreten würde. Aber mit der aktuellen Wirtschaftslage ist das nicht möglich», sieht Hayden ein. «Ich denke auch, dass zwei Reglemente für eine Klasse die Fans verwirrt, die MotoGP nur gelegentlich mitverfolgen.»

In Sepang wurde dem MotoGP-Weltmeister von 2006 auch bewusst, wie limitiert das Einheits-Steuergerät ist. Hayden steuerte als einziger der vier Honda-Production-Racer-Fahrer bis Ende letztes Jahr ein Werksmotorrad und war damit noch von einer jahrelang entwickelten und ausgefeilten ECU verwöhnt. «Wir haben grundsätzlich eine Wheelie-Control. Wenn du sie verstellen willst, sagen wir, für Kurve 2, dann beeinflusst das auch das Wheelie-Verhalten in Kurve 8. Du kannst nicht einfach zum Ingenieur sagen ‹Hei, ich brauche hier mehr Wheelie-Control und dort weniger›. Du hast nur eine Einstellung. Vieles an diesem System ist so. Du musst einen Kompromiss für die ganze Strecke finden», klagte Hayden.

Vor allem Honda wehrt sich aber gegen eine Gleichschaltung des ganzen Feldes bei der Elektronik, was ein grosser Schritt in die von Hayden erwünschte Klasse mit identisch aufgebauten Motorrädern sein würde. «Die Fahrer wollen es, die Fans wollen es. Ich denke, die Hersteller sind das Problem. Sie nutzen den Rennsport als Testfeld, um die Bikes besser zu machen und um die Elektronik zu entwickeln», stellte der Amerikaner fest.

Mit einer simpleren ECU würden die Rennen wieder spektakulärer werden, ist sich Hayden sicher. «Es wäre viel aufregender, wenn die Reifen rauchen und es viele Wheelies geben würde. Natürlich, es würde auch besser zu meinen Fahrstil passen als vielleicht bei den Jungs, die aus der 250-ccm-WM kommen. Die Fans vor dem TV würden dann auch nicht mehr denken, dass sie selber auch ein solches Motorrad fahren könnten…»

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