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Dani Pedrosa: Die Suche nach den Glücksmomenten

Von Gerraint Thompson
Dani Pedrosa wollte 2014 in den letzten 20 Rennminuten stärker werden. Dafür schwächelt er jetzt in der Anfangsphase. Der Honda-Star sucht keine Ausreden.

Dani Pedrosa litt bei den ersten Rennen in diesem Jahr unter «arm pump»-Problemen. Er liess sich am Dienstag nach dem Jerez-GP operieren – und kämpft jetzt mit den Nachwirkungen des Eingriffs.

Der Repsol-Honda-Star hat in Mugello Platz 2 in der WM an Rossi verloren; er hat seit Oktober nicht mehr gewonnen und seit einem Jahr keine Pole-Position mehr errungen.

«In diesem Jahr wollten wir einige meiner Schwachstellen beseitigen», erklärte Pedrosa im Gespräch mit den Kollegen von motogp.com. «Wichtig schien uns, währen der gesamten 45 Rennminuten schnell zu sein, besonders in den letzten 20 Minuten. Da hatten wir 2013 noch Schwächen. Ich habe mich in diesem Punkt verbessert. Aber dafür haben wir uns an anderen Stellen verschlechtert.»

Pedrosa steht gegen seinen Repsol-Honda-Teamkollegen Marc Márquez auf verlorenem Posten. «Wir haben dieselben Komponenten, aber dann kommt es darauf an, was du mit ihnen machst. Marc hat bei den ersten Rennen die perfekte Konfiguration für sich gefunden. Und ich habe plötzlich besonders in der Anfangsphase der Rennen Mühe», gibt der kleine Spanier zu. «Am Schluss ist es der Fahrer, der das Motorrad bewegt, das darfst du nicht vergessen. Es ist wie beim Marathonlauf: Wenn zwei Läufer die selben Schuhe haben, heisst das noch lange nicht, dass sie damit gleich schnell sind.»

Pedrosa weiter: «Was dir am meisten Freude macht, ist das Fahren  mit dem Motorrad. Du denkst dann nur an das Bike und an dich, den Rest vergisst du. Du fühlst die Power, du machst mit der Maschine, was du willst. Du spürst die Reifen. Diese Augenblicke machen dich zu einem vollständigen Menschen.»

«Diese Momente lassen dich das grosse Glück spüren, deshalb strebst du sie immer wieder an. Aber die überwiegende Zeit, die du dem GP-Sport widmest, hat wenig mit Glück zu tun, sondern mit viele Arbeit, mit vielen Runden, in denen du spürst, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn dir das Motorrad nicht behagt, dann fühlst du dich nicht eins mit dem Motorrad. Dann musst du wieder nach dem optimalen Gefühl suchen. Dann suche ich nach den Momenten, in denen der Speed passt. Das ist meine Motivation, mein Antrieb.»

Pedrosa (28) hat natürlich miterlebt, dass auch sein Landsmann Jorge Lorenzo beschwerlich in die Saison gestartet ist, der Weltmeister von 2010 und 2012. Pedrosa: «Wenn du dir die Erfolge von Jorge in den letzten Jahren anschaust, dann hat er eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen. Er war in der WM immer Erster oder Zweiter. Er hat viele Siege und viele Podestplätze errungen. Aber jetzt erlebt er nicht seine beste Phase. Alle Fahrer machen in ihrer Karriere Höhen und Tiefen mit. Jorge war lange Zeit am Gipfel. Ich kann seine Lage nicht genau einschätzen, ich stecke nicht in seinen Schuhen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein ernsthaftes Problem hat.»

Wie sieht die Zukunft für Dani Pedrosa aus? Wo wird er 2015 fahren? Was passiert danach? «Meine erste Wahl ist es, mit Honda weiter zu fahren», betont er. «Ich habe meine ganze Karriere bei Honda verbracht. Wir respektieren einander, Honda ist mein erster Gesprächspartner. Aber bisher liegt nichts auf dem Tisch. Das ändert nichts daran: Honda ist meine erste Option.»

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