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Wettlauf in Malaysia: Wer wird erster MotoGP-Pilot?

Von Ivo Schützbach
Der «Sepang International Circuit» bemüht sich vorbildlich um die Entwicklung des Motorrad-Rennsports in Asien. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den ersten Malaysier in der MotoGP-Klasse sehen.

Vergangenes Wochenende sahen wir zum ersten Mal die Superbike-WM in Sepang, nachdem MotoGP bereits seit 1999 auf der prächtigen Anlage nahe dem internationalen Flughafen von Kuala Lumpur fährt. WM-Vermarkter Dorna und die Rennstreckenbetreiber haben einen Vertrag bis einschließlich 2016 unterschrieben. SPEEDWEEK.com sprach mit Razlan Razali, dem Geschäftsführer des Sepang International Circuit.

Ihr seid den ungewöhnlichen Weg gegangen, dass ihr die Fans darüber abstimmen ließt, ob sie in Sepang die Superbike-WM haben wollen. Wie kam es dazu?

Als ich 2008 meinen jetzigen Job übernahm, gab es bezüglich Superbike-WM bereits eine Anfrage. Damals stimmte der Preis für uns aber nicht. Erst, als Dorna die Superbike-WM übernahm, kam dieses Thema für uns erneut auf den Tisch. Durch die steigende Popularität von MotoGP in Malaysia haben wir über ein zweites Major-Event nachgedacht. Wir hielten ein zweites großes Motorrad-Rennen für das Richtige und haben die Fans auf unserer Facebook-Seite nach ihrer Meinung gefragt. Die Kommentare waren sehr positiv. Ich kann mich nicht mehr an die genaue Zahl erinnern, aber sie war Rechtfertigung genug, um die Idee dem Vorstand und unseren Aktionären vorzulegen.

Wie haben sich die Zuschauerzahlen in MotoGP in den letzten Jahren entwickelt?

MotoGP fährt seit 1999 in Sepang, das war noch vor der Formel 1. Abgesehen von den letzten fünf Jahren waren die Besucherzahlen nicht sehr gut. Als wir einen Lokalmatador hatten, sahen wir gewaltigen Support von den Einheimischen. Zulfahmi Khairuddin ließen wir 2009 mit Wildcard fahren, für 2010 besorgten wir ihm einen Platz in der Moto3-WM. Nicht nur wir haben uns für Fahrer eingesetzt, auch Firmen wie Petronas und Honda Malaysia. Letztes Jahr hatten wir sechs Malaysier in den MotoGP-Rennen bei uns. Dieses Jahr haben wir vier Malaysier, welche die ganze Weltmeisterschaft bestreiten: zwei in der Moto3 und zwei in der Moto2, das ist fantastisch.

Ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihr einen MotoGP-Fahrer habt?

Ja, es gibt viel Konkurrenzkampf unter den malaysischen Rennfahrern. Jeder will der Erste auf einem MotoGP-Bike sein, das ist gut.

Was ist euer MotoGP-Zuschauer-Rekord?

Letztes Jahr hatten wir am Renntag 86.000 Zuschauer. Du darfst aber nicht vergessen, dass es in der Superbike-WM viel mehr Hersteller als in MotoGP gibt: Aprilia, BMW, Suzuki, Kawasaki. Sie haben sich in MotoGP alle nicht engagiert, auf Superbike haben sie sich gefreut. Auf den Präsentations- und Verkaufsflächen war deutlich mehr los als bei MotoGP. Was die Zuschauer anbetrifft, wollte ich die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Wir wollten eine gute Show bieten und super Rennen im Fernsehen zeigen, dann wird auch die Zuschauerzahl wachsen.

Wie erklärst du den Menschen in Malaysia den Unterschied zwischen Superbike und MotoGP? Für Laien sehen die Bikes gleich aus.

In Malaysia gibt es eine riesige Superbike-Szene. 90 Prozent aller Superbike-Eigentümer kamen zum Rennen. Das sind die Leute, die den Unterschied zwischen Superbike und MotoGP sehr genau kennen, sie wollten wir mit unserer Werbung erreichen. In Malaysia gibt es 30 Millionen Einwohner und zehn Millionen Motorradfahrer. Sobald es einen Weltmeisterschaftslauf gibt, schauen sich das die Leute auch an.

Mit neun Herstellern in der Superbike-WM: Wie waren die Reaktionen der Industrie auf das Rennen?

Viele Firmen haben sich für das MotoGP-Rennen nie engagiert, weil sie in dieser Meisterschaft nicht vertreten sind. Jetzt gibt es einen Event, in dem sie sich darstellen können, das ist sehr gut.

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