Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Marc Márquez jubelt, Jorge Lorenzo gekränkt

Von Günther Wiesinger
Der Mugello-GP brachte es ans Tageslicht. Marc Márquez reitet fröhlich auf der Erfolgswelle, Jorge Lorenzo ist beleidigt – auch auf die Medien.

In Doha beim Saisonstart stritt Marc Márquez in diesem Jahr mit Valentino Rossi um den Sieg, in Mugello machte ihm dessen Movistar-Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo das Leben ziemlich schwer. Welcher Kampf war härter?

Der Repsol-Honda-Star muss etwas nachdenken, bevor er eine Antwort gibt. Sie fiel diplomatisch aus. «Schwierig zu sagen, denn jedes Rennen ist anders, jede Strecke und jede Situation unterscheidet sich. In Katar war ich nach dem Wadenbeinbruch noch nicht 100-prozentig fit. In Mugello war ich auf den Kampf besser vorbereitet, ich bin längst wieder völlig fit», hielt Marc fest. «Jedenfalls sind Valentino und Jorge zwei aussergewöhnlich starke Gegner. Beide haben ihre starken Seiten. Man muss bei jedem Fahrer eine andere Strategie anwenden.»

Marc Márquez liegt zwar in der WM mit dem Maximum von 150 Punkten an der Spitze; Rossi hält bei 97 Punkten, Pedrosa bei 96.

Trotzdem beklagte sich Márquez nach dem Mugello-GP. «Ich hatte bei Rennmitte in Mugello Probleme mit dem Vorderreifen. Er hat sich ziemlich bewegt, besonders in den Bremszonen», schilderte der Seriensieger. «Das lag aber auch daran, dass ich zu 100 Prozent am Limit war. Wenn du pushen und schnell fahren willst, geht es nicht anders. Die Yamaha waren in Mugello sehr stark. Ich musste in jeder Kurve 100 Prozent geben, um sie besiegen zu können.»

In Mugello fiel auf, dass sich das Klima zwischen den spanischen Kontrahenten Márquez und Lorenzo gegenüber 2013 etwas verbessert hat. Nach der Kollision in der letzten Runde des Jerez-GP war es im Vorjahr eine Weile lang auf dem Tiefpunkt.

Inzwischen hat sich Lorenzo besser mit der neuen Situation arrangiert; die Ära seiner Überlegenheit ist vorbei. Sogar Teamkollege Rossi stellt ihn 2014 oft in den Schatten.

«Das war ein spannender Fight in Mugello», stellte Gegner Márquez fest. «Ich habe diesmal wirklich Freude gehabt, als ich über den Zielstrich gefahren bin. Denn ich wusste, dass Jorgein Mugello in den letzten drei Jahren immer gewonnen hat und dass er auch diesmal sehr stark sein würde. Ich habe mich nicht getäuscht. Ich musste alles geben, es war ein schwieriges Rennen. Aber es war sicher nicht der härteste Kampf in meiner MotoGP-Karriere. Wir haben uns zwar einmal berührt. Aber es ist fair zugegangen. Am Schluss konnte ich Jorge zu Begin der letzten Runde am Ende der Zielgeraden überholen und einen kleinen Abstand herausfahren.»

Jorge Lorenzo hat schwierige Monate hinter sich. Es gab den Sturz in der ersten Runde in Doha, den Frühstart in Austin, er kam mit nur einem Podestplatz in fünf Rennen nach Mugello. Und er wirkt immer noch gekränkt, die Kritik in den Medien hat ihm sichtlich zugesetzt. Rossi und die klaren Niederlagen ebenfalls.

«In den Medien wurde ja geschrieben, ich hätte die Freude am Fahren verloren», seufzte er nach Platz 2 beim Italien-GP. «Vielleicht habe ich dort im Rennen auch keine Freude gehabt und deshalb verloren...»

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