Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Valentino Rossi (7.): «Suzuki wird vorn mithalten»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Für Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi heissen die Favoriten für das Rennen in Barcelona Lorenzo, Márquez und Pedrosa. Rossi will seine WM-Führung behaupten.

Siebter Startplatz, Rückstand auf Aleix Espargaró bei 0,512 Sekunden – Valentino Rossi hielt den Schaden im Qualifying 2 diesmal in Grenzen, obwohl er aus der dritten Reihe losfahren muss.

«Insgesamt war das heute ein guter Trainingstag», meinte der italienische Movistar-Yamaha-Werkspilot. «Wir haben schon gegen Ende des FP2 am Freitag eine bessere Set-up-Lösung gefunden, die sich auch im FP3 am Samstagfrüh bewährt hat. Ich habe dieses dritte freie Training am Schluss genützt, um ein Qualifying zu simulieren. Wir sind erst in letzter Minute mit neuen Reifen noch einmal rausgefahren, die Zeit hat dann für Platz 7 gereicht und mich direkt ins Q2 katapultiert. Das war knapp, aber es geht heute nicht anders. Es war eine gute Strategie. Ich hatte bei der Zieldurchfahrt immerhin noch 40 Sekunden bis zum Schluss des FP3... Es ist heute nicht einfach, in den Top-Ten zu bleiben, weil Suzuki und Ducati die extraweichen Hinterreifen haben.»

«Wir haben schon am Freitag ein gutes Feeling und eine brauchbare Balance gefunden und dann heute auf dieser Basis weiter gearbeitet. Es gab noch viel Arbeit, aber die heutigen Trainings sind alle positiv verlaufen. Ich bin ziemlich konkurrenzfähig. Auch mit gebrauchten Reifen kann ich eine gute Pace halten. Gegner Schluss des FP3 habe ich eine gute Zeit hingelegt, so habe ich mir das Q1 erspart. Im FP4 war es sehr interessant. Denn da haben alle die Rennabstimmung gefahren und die Rennreifen, ich bin da an vierter Position gelandet. Ich habe mich wohl gefühlt und konnte auch mit 20 Runden alten Reifen noch anständige Zeiten hinlegen. Das war nicht so übel.»

«Mit dem Ergebnis im Q2 bin ich nicht 100-prozentig zufrieden, denn mit meinem Motorrad hatte ich das Potenzial, weiter nach vorne zu kommen, zumindest unter die Top-5, also in die zweite Reihe. Aber leider war ich nicht stark genug, es ist mir keine perfekte Runde gelungen, also muss ich als Siebter losfahren. Das ist nicht fantastisch, aber auch nicht verheerend. Denn die Gegner mit der besten Pace starken vom dritten, vierten und sechsten Startplatz», sagte Rossi und traut damit Lorenzo, Márquez und Pedrosa am Sonntag am meisten zu. «Ich bin Siebter, also im Vergleich zu diesen Favoriten nicht weit hinten. Es wird sehr wichtig, jetzt für Sonntag noch einen Schritt nach vorne zu machen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Warm-up wird wichtig, der Start natürlich auch. Jorge hat die beste Pace, auch die Honda darf man nicht ausser acht lassen. Ich bin diesmal stärker als in Mugello, deshalb bin ich zuversichtlich fürs Rennen.»

Rossi weiss nicht, wie der die Suzuki fürs Rennen einschätzen soll. «Niemand weiss, was man den beiden Suzuki am Sonntag zutrauen darf. ich bin optimistisch, was die Suzuki betrifft, sie sind mit den extraweichen Hinterreifen Superzeiten gefahren. Auch ihre Pace mit dem Medium-Hinterreifen, den auch wir im Rennen verwenden, ist gut. Aleix ist sehr schnell. Ich rechne, die beiden Suzuki können in der ersten Rennhälfte in der Spitzengruppe mithalten. Was nachher passiert, weiss sowieso keiner. Es wird auch darauf ankommen, wie schnell die Suzuki auf den Geraden sein werden. Sie haben hier neue Motoren, der Speed-Abstand ist so geringer geworden. So können sie im Windschatten mitfahren.»

Die weicheren Hinterreifen wurden einst für die Claiming-Rule-Bikes eingeführt, also für die Bastlermaschinen mit Superbike-Rennmotoren. Jetzt kommen sie auch den Werksteam von Suzuki und Ducati zugute.

Rossi ärgert sich darüber. «Aber was ich denke, ist leider nicht wichtig», lachte der Yamaha-Star. «Einerseits wird die WM dadurch abwechslungsreicher. Die Ducati können jetzt um die Pole-Position fighten, alle ihre Fahrer sind happy, die Sponsoren sind auch glücklich. Auch Suzuki profitiert, und es ist grossartig, wenn ein Neueinsteiger in die erste Startreihe brausen kann – beim siebten Rennen. Für uns Factory-Fahrer von Honda und Yamaha ist die Situation weniger gut, weil für uns die Aufgabe im Quali erschwert wird. Aber es ist jetzt so... Und es wird sich zumindest 2015 nichts mehr daran ändern.»

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