Iannone-Crewchief: «Er setzt sich stark unter Druck»
Mit 107 Punkten belegt Ducati-Pilot Andrea Iannone derzeit WM-Rang 3 vor Marc Márquez, der 18 Punkte hinter dem Italiener liegt, und Teamkollege Andrea Dovizioso, der 20 Punkte auf Iannone verlor.
Dovizioso fuhr in den ersten fünf Saisonrennen vier Podestplätze ein, aber zuletzt ging er zwei Mal leer aus. In Mugello sorgte das hintere Kettenblatt für einen Defekt, in Barcelona stürzte er wegen eines Problems mit der Traction Control. Iannone war hingegen starker Zweiter in Mugello und Vierter in Barcelona und Assen.
Iannones Crewchief Marco Rigamonti arbeitet seit dem Aufstieg des 25-Jährigen in die MotoGP-Klasse mit ihm. 2011 war er für Randy de Puniet und 2012 für Héctor Barberá im Pramac-Team zuständig. «Die Zusammenarbeit mit Andrea funktioniert sehr gut, denn er ist an jedem Wochenende sehr fokussiert. Er verliert das Ziel nie aus den Augen und versucht immer, noch etwas zu finden und kämpft. Er will immer einen Fortschritt erreichen. Das ist sehr schön, weil wir natürlich dort sind, um zu siegen. Das ist eine sehr gute Seite an ihm», lobt Rigamonti.
«Auf der anderen Seite setzt er sich stark unter Druck. Wenn die Resultate nicht kommen, wird er nervös. Das ist seine negative Seite. Aber er ist ein Arbeiter, das ist normal», lachte der Italiener.
Livio Suppo sagte, dass ein Fahrer immer schwieriger zu betreuen ist, je höher seine Performance wird, weil er dann unbedingt gewinnen will. Stimmst du dem zu? «Ja, das ist auch meine Meinung. Auch ich stehe unter Druck, denn es ist das erste Mal, dass einer meiner Fahrer siegen kann. Für andere Crewchiefs ist das viel einfacher, weil sie damit mehr Erfahrung haben. Doch die Fahrer stellen schnell fest, ob man der Aufgabe gewachsen ist, das Wochenende zu managen und das richtige Set-up zu finden. Obwohl ich mit meinen bisherigen Fahrern nicht siegen konnte, ist das für uns kein großes Problem.»
Cal Crutchlow sah sich im letzten Jahr die Daten von Iannone an. Er sagte, dass der Italiener ein sehr besonderer Fahrer sei. Was macht seinen Fahrstil besonders? «Das Erste, was aus den Daten ersichtlich ist, ist die Tatsache, dass er die Vorderbremse bis zu dem Moment drückt, in dem er das Gas wieder aufzieht. Die Zeit beim Wechseln zwischen bremsen und Gas geben ist bei ihm sehr gering. Ich sehe das zum ersten Mal. Das war vor allem in der Vergangenheit sehr nützlich, da er so auch 2014 das Beste aus dem Bike herausholen konnte. Zudem verwendet er die Hinterradbremse häufig. Auch das hilft ihm in den unterschiedlichsten Situationen. Das ist großartig zu sehen.»