Stefan Bradl (Rang 16): «Top-Ten-Platz war möglich»
Das Rennen in Misano: Stefan Bradl vor Hernandez und Hayden
Stefan Bradl verbesserte sich in der ersten Runde zum Misano-GP vom 19. Startplatz auf Platz 17, er lag hinter Baz, Bautista hielt sich an 20. Stelle.
Doch als in der sechsten Runde neben Bradl auch Baz, Abraham, Vinales, Bautista, di Meglio und Hayden zum Motorradwechsel an die Box kamen und das Feld neu sortiert wurde, büsste Bradl drei Plätze ein. Er lag jetzt an 20. Position, Bautista war 18. In der 21. Runde wurde Bradl sogar an 21. Position geführt.
Der Eiertanz auf der nassen, rutschigen Piste führte dann zu Stürzen von De Angelis und Hernandez, so rückte Bradl in Runde 10 auf Platz 18 vor. Aprilia-Teamkollege Alvaró Bautista lag 0,6 sec vor ihm an 17. Stelle.
Dann überholte er Eugene Laverty, und als Baz noch einmal das Bike wechselte, lag Bradl in Runde 13. an 16. Stelle hinter di Meglio und Bautista.
Danach wurde es noch turbulenter, beim zweiten Motorradwechsel rutschte Bradl auf Platz 19 zurück. Er traf dann als 16. im Ziel ein – 5,4 sec hinter Bautista, der den letzten WM-Punkt kassierte.
Nach diesem Ergebnis herrschte in der Aprilia-Box nicht gerade Freudenstimmung, denn es wurde eine Riesenchance ausgelassen – Open-Yamaha-Pilot Loris Baz nutzte sie und wurde Vierter!
«Wir hätten den zweiten Stopp eine Runde früher machen sollen», war sich Bradl nach dem 16. Platz bewusst. «Aber in so einer Situation geht dir in wenigen Sekunden so viel durch den Kopf. Die Verhältnisse haben Slickreifen zugelassen, aber gleichzeitig sah ich immer wieder Regentropfen auf meiner Verkleidungsscheibe. Aber es gibt nichts zu beschönigen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, ich hätte eine Runde früher reinfahren sollen. Oder vielleicht sogar zwei Runden früher. Aber so ein Rennen ist immer ein Gamble... Wenn wir alles perfekt getimt hätten, wäre ein Top-Ten-Platz möglich gewesen. Auf jeden Fall hätten wir einige Punkte kassiert.»
«Ich habe schon beim ersten Stopp viel Zeit verloren, als wir auf den Regen-Bike umgestiegen sind. Da war bereits die Ausfahrt aus der Boxengasse wahnsinnig rutschig. Und ich konnte mit dem Regen-Motorrad in den ersten zwei Runden kein gutes Gefühl aufbauen. Deshalb war och in dieser Phase ein bisschen zu langsam. Schade. Ich war nachher rechtzeitig bereit für den zweiten Stopp, aber ich habe eine Runde zu lang gezögert. Ich habe das Slick-Bike zu spät geholt. Das war meine Entscheidung, da gibt es nichts zu entschuldigen.»
«Als ich zu den Slickreifen zugekehrt bin, habe ich mich okay gefühlt. Das war der positive Aspekt bei diesem Rennen. Dass ich mit dem Trocken-Motorrad im letzten Abschnitt auf Anhieb wirklich schnell war.»
War das Timing für den ersten Stopp nach sechs Runden besser? Bradl: «Der erste Stopp war okay, denke ich. Da sind viele Fahrer gleichzeitig reingefahren. Aber es ist schwierig zu sagen. Man hätte auch eine Runde später reinfahren können. Ich habe in der Box sogar eine Position gewonnen, denn ich habe Laverty in der Boxengasse überholt. Aber dann war ich in den ersten Runden im Nassen zu langsam. Der Wechsel selber war nicht zu langsam.»