Michele Pirro: «Stoner weiß nicht, was ihn erwartet»
Michele Pirro mit der Ducati Desmo16
Testfahrer Michele Pirro durfte sich als erster Pilot auf die Ducati Desmo16 schwingen. In Sepang dreht der Italiener derzeit fleißig seine Runden, um die Maschine für die Werkspiloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone vorzubereiten. Der erste offizielle MotoGP-Test beginnt am 1. Februar auf dem Sepang International Circuit.
«Wir sind froh, dass die Desmo16 bereits gute Resultate brachte. Das ist wichtig. Doch die GP16 ist nur eine Weiterentwicklung der GP15. Es ist nicht wie im letzten Jahr, als wir ein komplett neues Motorrad erhielten, das sich grundsätzlich von der GP14 unterschied. Die Veränderungen zum letzten Jahr sind nicht auffallend. Die Verbesserung steckt in den Details. Sie sind entscheidend, wenn man mit hundert Prozent Einsatz fährt, was unter diesen Bedingungen hier nicht möglich ist», erklärte Pirro gegenüber «GPone». Die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit in Sepang erschweren die Testarbeit merklich.
Ab Samstag wird sich Pirro zwei Tage lang die Box mit dem zweifachen MotoGP-Weltmeister Casey Stoner teilen. Der Australier ist ab 2016 Testfahrer und Markenbotschafter für Ducati. «Es ist eine Ehre, die Box mit Casey zu teilen. Er ist einer der talentiertesten Fahrer der letzten Jahre. Von ihm kann ich nur lernen, ich bin glücklich über diese Möglichkeit. Ihn genau zu beobachten, wird es mir ermöglichen, noch näher an die Werksfahrer heranzukommen. Ich habe bereits mit ihm gesprochen, er weiß nicht, was er von der Ducati zu erwarten hat. Wir werden aber unterschiedliche Aufgaben haben. Er wird die GP15 fahren, ein Bike, das wir bereits kennen und worüber wir viele Daten haben. Ich werde mich auf die Abstimmung der Desmo16 konzentrieren. Ich werde weniger Wert auf die Zeiten legen und mich mehr auf das Sammeln von Daten fokussieren.»
Und wenn Stoner schneller ist? «Das würde mich nicht überraschen, denn er ist sein sehr starker Fahrer, obwohl er aufgehört hat. Auch das Gegenteil würde mich also nicht überraschen. Wenn er sofort schneller ist als ich, dann wäre das nützlich, damit ich mich verbessern kann. Es ist immer gut, einen starken Fahrer an der Seite zu haben. Er hat zwei WM-Titel gewonnen, ich keinen.»