Casey Stoner: Testet er in Katar die 2016-Ducati?
Casey Stoner
Natürlich war das eine schallende Ohrfeige für die Ducati-Kollegen Andrea Iannone und Andrea Dovizioso, als Casey Stoner dreieinhalb Jahre nach seinem Rücktritt heute in Sepang/Malaysia die fünftbeste Zeit fuhr und die Stammfahrer der Roten in den Schatten stellte,.
Aber bleiben wir bei den Fakten, auch wenn diese Darbietung allen Respekt verdient: Casey fuhr den dritten Tag mit einer letztjährigen GP15, die letztes Jahr hier einen Februar-Test absolvierte und dann das GP-Weekend im Oktober hinter sich brachte, es existieren zu diesem Bike Daten in rauen Mengen.
Andrea Iannone und Andrea Dovizioso hingegen sprangen zwischen dem alten und neuen Modell hin und her, es wurde am Dienstag viel Zeit wegen des Baz-Vorfalls verloren (die Piste war 90 Minuten gesperrt). Heute gingen wegen der nassen Piste wieder fast vier Stunden flöten.
Ausserdem beklagte Iannone heute zwei Getriebeschäden, Dovizioso sogar drei. Und dieses Problem liess sich hier an der Rennstrecke nicht beheben, diese Modifikationen müssen vor dem Australien-Test (19. bis 21. Februar) im Werk erledigt werden.
«Der Mittwoch war vom Wetter her enttäuschend. Wir mussten bis nach 12 Uhr warten, ehe die Piste in der Früh trocken war», bemerkte der 30-jährige Australier. «Erst danach gab es anständige Streckenbedingungen. Wir haben zwei Exits gemacht, mit massiven Änderungen bei der Fahrwerksgeometrie. Wir wollten verstehen, was sie genau bewirken. Nachher wollten wir zwei weitere Schritte beim Chassis-Set-up testen, aber es regnete wieder. Also mussten wir das Programm kürzen und warten, bis die Piste am Schluss wieder trocken wurde. Am Schluss hatte ich Mühe, genug Temperatur in den Hinterreifen zu bekommen, dadurch hatte ich nicht ausreichend Grip. Am Ende des Tages haben wir neue Michelin-Vorderreifen getestet. Und als ich noch einmal eine schnelle Runde drehen wollte, kam die karierte Flagge... Es war vom Wetter her kein idealer Tag, aber die Verhältnisse waren für alle Fahrer gleich.»
Stoner gab zu, er habe körperlich wegen der Hitze (bis 35 Grad) und der hohen Luftfeuchtigkeit gelitten. «Aber es war nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe, weil ich seit Juli auf keiner Rennmaschine gesessen bin. Gleichzeitig sind wir überrascht, dass wir so konkurrenzfähig sind. Denn wir sind nicht auf der Suche nach der letzten Zehntelsekunde, und wir sind beim Set-up mit unserer Weisheit noch nicht am Ende. Wir machen riesige Schritte, um herauszufinden, wie das Bike reagiert. Wir arbeiten einfach unser Testprogramm ab. Dass wir trotzdem schnelle Rundenzeiten geschafft haben, ist ein positives Zeichen für uns und für Ducati.»
Rossi sagte heute, er habe die Winglets an der Yamaha getestet, er werde sie aber wieder abbauen. «Sie bringen nichts, ausserdem ist das Motorrad ohne Flügel schöner», stellte Rossi fest.
Stoner fuhr an der GP15 mit etlichen Flügeln. «Mir kommt das Motorrad mit den Flügeln nicht schwerfällig vor», kommentierte Casey. «Aber ich habe es nie ohne Winglets getestet, also kann ich keine konkrete Aussage dazu treffen. Wir werden es demnächst einmal ohne Winglets versuchen. Nachher werden wir sie wieder montieren, um einen direkten Vergleich und ein besseres Verständnis zu bekommen. Ich finde an den Winglets nichts Negatives. Auch nicht bei den Richtungswechseln. Die Fahrer, die neu zu Ducati gekommen sind, beklagen sich auch nicht. Im Moment sehe ich nur Positives damit. Als ich bis 2010 bei Ducati war, hatte ich kleine Flügel, es gab wenige Nachteile damit, sie waren kaum spürbar.»
Casey Stoner gönnt sich jetzt eine Pause, dann wird er sich in Katar blicken lassen. Er wird sich aber in Doha nicht beim IRTA-Test von 2. bis 4. März gleichzeitig mit den Kollegen auf die Piste begeben, sondern nachher bei einem privaten Ducati-Test.
Unsere Vermutung: Er kann sich auf diese Weise eines der seltenen 2016-Exemplare der Desmosedici GP unter den Nagel reissen.
Drei Tage mit der ausrangierten GP15 sind für den zweifachen MotoGP-Weltmeister (2007 und 2011!) genug
Die Testzeiten am Mittwoch, 3. Februar, 18 Uhr
1. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,580 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,556
3. Marc Márquez, Honda, 2:00,883
4. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,992
5. Casey Stoner, Ducati, 2:01,070
6. Dani Pedrosa, Honda, 2:01,161
7. Danilo Petrucci, Ducati, 2:01,217
8. Andrea Iannone, Ducati, 2:01,223
9. Scott Redding, Ducati, 2:01,229
10. Maverick Viñales, Suzuki, 2:01,244
11. Héctor Barberá, Ducati, 2:01,434
12. Aleix Espargaró, Suzuki, 2:01,623
13. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:01,675
14. Yonny Hernandez, Ducati, 2:01,774
15. Pol Espargaró, Yamaha, 2:01,870
16. Bradley Smith, Yamaha, 2:01,918
17. Loris Baz, Ducati, 2:02,541
18. Stefan Bradl, Aprilia, 2:02,792
19. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,940
20. Tito Rabat, Honda, 2:03,012
21. Alvaró Bautista, Aprilia, 2:03,183
22. Eugene Laverty, Ducati, 2:03,519