Jürgen Lingg: «MotoGP? Stehen Folger nicht im Weg»
Mit seinen beiden Siegen in Katar und Jerez mauserte sich Jonas Folger 2015 zu einem der Top-Fahrer der Moto2-Weltmeisterschaft. Im Gesamtklassement belegte er Platz 6. Für die Saison 2016 wechselte Folger vom AGR-Team zur deutschen Truppe von Dynavolt Intact GP.
Der 22-Jährige Bayer unterzeichnete einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem Team aus dem Allgäu. Er wird an der Seite von Sandro Cortese eine Kalex mit Öhlins-Dämpfung pilotieren.
2016 will Folger vor allem an seiner mangelnden Konstanz arbeiten, die im letzten Jahr ein noch besseres Abschneiden in der WM-Tabelle verhinderte. Sollte ihm das gelingen und er ein ernsthafter Titelkandidat werden, könnte ein verlockendes Angebot aus der Königsklasse folgen. Ende 2016 laufen die Verträge fast aller MotoGP-Spitzenfahrer aus. Teams und Hersteller halten nach vielversprechenden Nachwuchsfahrern Ausschau.
Müsste Folger eine MotoGP-Chance verstreichen lassen, weil er sich für zwei Jahre an das Intact-Team gebunden hat? Diese Frage stellte SPEEDWEEK.com Intact-Teamchef Jürgen Lingg. «Wir werden ihm mit Sicherheit keine Steine in den Weg legen. Er kann jederzeit aussteigen. Naja, für diese Saison nicht mehr», lachte Lingg. «Für die MotoGP-Klasse ist es ganz klar, dass er da freie Hand hat. Wir werden ihm nicht im Weg stehen», versicherte der Technik-Direktor und Teamteilhaber.
Um 2016 unter den besten der Moto2-WM mitmischen zu können, muss Folger seine starken Leistungen konstant abrufen können. Daran wird im Intact-Team bereits intensiv gearbeitet. «Jonas’ Stärken und Schwächen sind genau das, was jeder weiß. Er hat riesiges Talent, aber er muss noch an sich arbeiten, denn die Konstanz war bisher sein großes Problem. Wir haben nun schon Ansätze gesehen, woher das kommen könnte. Daher hoffen wir, dass unsere Arbeit dann auch fruchtet, aber ich will dabei nicht ins Detail gehen. Das Potenzial ist sicher da. Wir müssen einfach richtig gut analysieren, dann hoffen wir, dass wir die Konstanz über die Saison hinweg halten können», erklärte Lingg.