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Alvaró Bautista (Aprilia): «Fangen von vorne an»

Von Oliver Feldtweg
Alvaró Bautista bestätigt die Eindrücke seines Teamkollegen Stefan Bradl. «Diese Aprilia ist komplett neu, die Basis ist gut, aber wir haben nicht genug Testkilometer damit», gibt der Spanier zu bedenken.

Alvaró Bautista errang am Donnerstag am zweiten Abend beim Katar-Test für das Aprilia Racing Team Gresini mit Rang 18 auf der nagelneuen Aprilia RS-GP 16 ein akzeptables Ergebnis.

Tags zuvor war er von technischen Problemen eingebremst worden.

Wie beurteilt Bautista die ersten Eindrücke der 2016-Maschine? «Als ich zum ersten Mal aufgestiegen bin vor zwei Wochen, habe ich mir gleich gedacht: Da ist eine richtige Rennmaschine, ganz anders als das letztjährige Motorrad. Der erste Eindruck war wirklich positiv. Aber mit der 2015-Aprilia waren wir am Ende der Entwicklung, jetzt fangen wir wieder von vorne an. Wir müssen das Bike kennenlernen und herausfinden, was mir mit ihm anstellen müssen, damit es schnell fährt. Das Handling ist sicher besser, ich muss also meinen Fahrstil umstellen. Die Maschine ist leichter, also leichter zu handhaben. Die neue Aprilia ist in allen Kurven stabiler, beim Reinfahren und beim Rausfahren. Wir haben ein komplett neues Motorrad. Die Basis gefällt mir besser als beim alten.»

«Natürlich stecken wir in einer schwierigen Phase. Das Bike hat erst rund 400 km hinter sich. Das ist nicht viel. Bisher sind wir nur kurze Runs gefahren. Jedes Mal wenn ich in die Box fahre, finden wir etwas, was wir ändern oder verbessern müssen, was noch nicht gut ist. Wir stossen ständig auf Probleme. Aber dazu gibt es die Wintertests... Und wir wissen, dass die Maschine komplett neu ist. Ich bin einmal hinter Marc gewesen. Was ich dabei gesehen habe: Auf der Geraden verlieren wir nicht mehr so viel wie im letzten Jahr. In der ersten Phase der Beschleunigung sind wir im Vergleich mit der Honda recht konkurrenzfähig. Aber er kennt sein Bike besser, er biegt mit mehr Vertrauen ein. Für uns ist es vorläufig schwierig. Das Motorrad ist neu, ich bin damit noch nicht viele Runden gefahren. Wir müssen uns an die neuen Reifen gewöhnen. Es gibt so viel, was wir verstehen müssen. Auch beim Set-up können wir uns verbessern, denn bisher haben wir praktisch nichts verändert. Wir müssen noch an einer guten Abstimmung arbeiten. Ich bin auch Lorenzo nachgefahren. Deshalb kann ich sagen, die Yamaha ist viel besser als die Honda. Sie haben eine sehr gute Traktion, deshalb ist die Beschleunigung der Yamaha sehr gut. Auch der Top-Speed der M1 kann sich sehen lassen. Die Yamaha ist das bessere Paket im Vergleich zur Honda.»

«Wir befnden uns mit der Aprilia vorläufig noch in einer anderen Welt. Wir können uns nicht mit Yamaha oder Honda vergleichen. Unser Bike ist jetzt stabiler, auch beim Rausfahren aus den Kurven, deshalb habe ich den Eindruck, die Power würde sanfter einsetzen. Aber das hat auch mit der ganzen Stabilität des Bikes zu tun. Wir befassen uns auch mit der Elektronik, denn wir müssen die Traction Control verbessern. Mit der APX-Elektronik von Aprilia waren wir 2015 an der Spitze, da gab es nichts zu bemängeln. Mit der Einheits-ECU haben wir noch nicht die richtige Richtung gefunden. Wir versuchen verschiedene Lösungen, aber das klappt noch nicht zu 100 Prozent. Schwierig zu sagen. Das Motorrad hat eine gute Basis. Aber jetzt müssen wir mit der ECU und allem anderen Fortschritte erzielen.»

«Uns fehlen einfach die Testkilometer und die Erfahrungswerte mit der neuen Maschine», weiss Bautista. «Diese Aprilia ist nagelneu, Stefan und ich, wir sind erst vor zwei Wochen erstmals damit gefahren. Leider ist unser Testfahrer in Aragón gleich in der ersten Testrunde gestürzt. Dadurch ist der ganze Testplan ins Wasser gefallen. Wir haben also eine grosse Verspätung bei der Entwicklung, wenn wir uns mit den anderen Marken vergleichen. Und die Daten vom Vorjahr nützen uns nicht mehr viel.» Bautista lacht laut. «Höchstens beim Getriebe. Alles andere ist komplett neu und anders. Trotzdem, für den Start läuft es ganz gut. Und schliesslich hat Aprilia dieses Motorrad mit den Informationen und Referenzen von 2015 gebaut. Wir haben also eine gute Basis. Aber wir müssen das Potenzial noch ausschöpfen. Es gibt noch viel zu entdecken.»

Die Testzeiten in Katar, 23 Uhr Ortszeit (3. März)

1. Maverick Vinales, Suzuki, 1:55,436.
2. Andrea Iannone, Ducati, 1:55,508.
3. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:55,535.
4. Scott Redding, Ducati, 1:55,677.
5. Héctor Barbera, Ducati, 1:55,815.
6. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:55,856.
7. Dani Pedrosa, Honda, 1:55,857.
8. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,947.
9. Marc Márquez, Honda, 1:56,046.
10. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:56,126.
11. Pol Espargaró, Yamaha, 1:56,173.
12. Loris Baz, Ducati, 1:56,427.
13. Cal Crutchlow, Honda, 1:56,584.
14. Yonny Hernandez, Ducati, 1:56,667.
15. Tito Rabat, Honda, 1:57,263.
16. Bradley Smith, Yamaha, 1:57,267.
17. Eugene Laverty, Ducati, 1:57,670.
18. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:57,721.
19. Jack Miller, Honda, 1:57,789.
20. Michele Pirro, Ducati, 1:58,113
21. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:58,347.
22. Stefan Bradl, Aprilia, 1:58,418.

Die Testzeiten Katar, 23 Uhr Ortszeit (2. März)

1. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:55,452
2. Maverick Vinales, Suzuki, 1:55,880
3. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,894
4. Andrea Iannone, Ducati, 1:56,119
5. Scott Redding, Ducati, 1:56,213
6. Héctor Barbera, Ducati, 1:56,320
7. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:56,388
8. Cal Crutchlow, Honda, 1:56,510
9. Bradley Smith, Yamaha, 1:56,517
10. Marc Márquez, Honda, 1:56,523
11. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:56,522
12. Pol Espargaró, Yamaha, 1:56,747
13. Dani Pedrosa, Honda, 1:56,910
14. Yonny Hernandez, Ducati, 1:57,021
15. Loris Baz, Ducati, 1:57,121
16. Jack Miller, Honda, 1:57,850
17. Michele Pirro, Ducati, 1:57,891
18. Tito Rabat, Honda, 1:58,016
19. Stefan Bradl, Aprilia, 1:58,066
20. Eugene Laverty, Ducati, 1:58,269
21. Hiroshi Aoyama, Honda, 1:58,744
22. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:58,753
23. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:00,578

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