FIM: Neue Frauen-WM nur eine Übergangslösung
Zum Siegerehrung ließ sich Jorge Viegas nicht lange bitten
Der Auftakt der neuen Women's Circuit Racing World Championship – kurz WorldWCR – wurde in Misano vom schweren Sturz der Norwegerin Mia Rusthen im ersten Lauf überschattet. Abseits dieses Dramas gab es aber viel Lob und Anerkennung für die aus 18 Ländern stammenden Teilnehmerinnen. Grundsätzlich war das Niveau höher als erwartet und die Zeitabstände jenseits der Top-6 werden mit der Zeit geringer werden. Man muss berücksichtigen, dass die 25 Frauen aus verschiedensten Serien stammen und sich nicht jede intensiv vorbereiten konnte.
Begeistert war FIM-Präsident Jorge Viegas vom ersten Rennwochenende der WorldWCR. Der Portugiese rühmt sich damit, die Gründung einer Frauen vorbehaltenen Motorrad-Weltmeisterschaft auf der Rundstrecke vorangetrieben zu haben.
«Wir haben in den letzten Jahren viel getan, um die Gleichberechtigung im Motorsport zu fördern, und zwar auf allen Kontinenten», sagte Viegas. «Wir sind für zwei spezifische Dinge verantwortlich: Die Gewährleistung der Sicherheit in den Einrichtungen und die Bereitstellung von Möglichkeiten für alle, die sich in unserem wunderbaren Sport versuchen wollen. Wir waren die Ersten, die eine spezielle Kommission eingerichtet haben, und nach viel Arbeit zwischen Trial, Motocross und Enduro hat nun auch der Rundstreckensport den Weg gefunden.»
Kritiker der Frauen-Weltmeisterschaft argumentieren, dass die körperlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Motorradsport nicht derart entscheidend sind, dass eine rein weibliche Rennserie erforderlich ist. Allein das Talent sollte sich durchsetzen.
Tatsächlich besteht seitens der FIM die Hoffnung, dass durch die Frauen-WM mit der Zeit mehr hochkarätige Rennfahrerinnen entdeckt werden und die sich in der Folge in den gemischten Weltmeisterschaften durchsetzen.
«Die von Frauen beantragten Lizenzen nehmen zu. Eines Tages werden wir das Ziel erreichen, wo es keinen Sinn mehr macht, zwischen Frauen und Männern zu unterscheiden», so der FIM-Präsident.