Starker Henry Jacobi: «Strecke nicht ungefährlich»
Henry Jacobi
Nach dem sensationellen Podestplatz in Arco/Italien, war die extrem schwierige Hartbodenstrecke «Crossdromo Internacional» in Agueda mental und physisch keine einfache Aufgabe für den MX2-Piloten aus dem thüringischen Bad Sulza. Doch Henry Jacobi und sein deutsches STC-Team meisterten die Prüfung mit Bravour. Der 21-jährige Husqvarna-Pilot erreichte nach großem Kampf Rang 8 im Tagesklassement
Nach solch einem Erfolg sah es zu Beginn des Wochenendes nicht aus. Tagelanger Regen hatte die Strecke mit der charakteristisch roten Erde in einen Extremzustand versetzt. Wie vielen anderen Fahrern fiel es Henry Jacobi zunächst nicht leicht, sich in den ersten Trainingseinheiten an den schweren Boden zu gewöhnen. Auch die optimale Abstimmung seiner Husqvarna an die Bedingungen war eine große Herausforderung, die vom Team aber gut gemeistert wurde. Bereits im MX2-Qualifying am Samstag kam Jacobi besser zurecht und konnte mit Rang 15 Schadensbegrenzung betreiben.
Der Startplatz in der Mitte sollte am Renntag nicht die schlechteste Wahl sein. Die #29 schoss im ersten MX2-Finale gewohnt explosiv aus dem Gatter und lag in der Startkurve in der Spitzengruppe. Nach den üblichen Rangeleien in der Anfangsphase des Rennens konnte sich Jacobi auf Rang 9 einordnen, hatte sowohl nach vorne als auch zum Hintermann einen beruhigenden Abstand. Doch die Ruhe war trügerisch, denn in Runde 7 unterlief dem Thüringer ein Konzentrationsfehler. Jacobi musste kurz zu Boden und verlor zwei Plätze. Der Ärger war natürlich groß, aber es gelang ihm schnell, den Schalter wieder auf Angriff umzulegen. Bereits wenige Runden später war der Fehler ausgebügelt und Jacobi wieder auf Rang 9. So lautete auch sein Ergebnis nach dem Zielsprung.
Der zweite Lauf war ein Spiegelbild des ersten. Einem erneut guten Start ließ der Youngster eine beeindruckende Leistung in den ersten Runden folgen. Die zweite Rennhälfte lieferte er sich zunächst einen harten Kampf mit Calvin Vlaanderen um Platz 7, beide gingen mehrfach spektakulär im Parallelflug über die Sprünge. Zusätzlich für Spannung sorgte Weltmeister Pauls Jonass, der aus dem Zweikampf einen Dreikampf machte. Somit kam es wie in Arco zum Kampf zwischen Jacobi und dem Letten, am Ende setzte sich der Champion durch. Henry Jacobi kam als Achter ins Ziel und ist mit seinem Wochenende zufrieden: «Die Strecke war nicht ungefährlich, ich bin froh, gut gepunktet zu haben. Jetzt steht das ADAC MX Masters in Drehna an, aber die Gedanken sind fast schon beim nächsten GP in Russland.»
Als Achter der Tageswertung in der MX2-Kategorie schob sich Henry Jacobi nach dem fünften GP der Saison 2018 auf Rang 10 im Gesamtklassement. Der nächste Grand Prix findet am 1. Mai in Orlyonok (RUS) statt.