WM-Leader Mattia Guadagnini (KTM): «Bin sprachlos»
Guadagnini siegte vor Renaux und Geerts
Red Bull KTM Werksfahrer Mattia Guadagnini hatte letzte Woche in Matterley Basin seinen ersten Laufsieg errungen. Er reiste als Tabellen-Fünfter und mit 13 Punkten Rückstand auf TWM-Leader Ruben Fernandez (Honda) nach Italien an. Dass er unter diesen Voraussetzungen Maggiora als WM-Leader verlässt, war nicht zu erwarten. Erstens sollte und wollte Titelverteidiger Tom Vialle (KTM) wieder ins Geschehen eingreifen. Zweitens sind 13 Punkte Rückstand zu Fernandez kein Pappenstiel. Vialle musste seinen Einsatz im ersten Lauf abbrechen und einsehen, dass die bei seinem unverschuldeten Frontalcrash mit Roan van de Moosdijk lädierte Hand nach wie vor nicht belastbar ist und zu starke Schmerzen verursacht.
WM-Leader Fernandez zeigte im ersten Lauf bemerkenswerten Kampfgeist, als er sich nach mäßigem Start von P8 auf P3 vorarbeitete. Als Fernandez in der ersten Runde des zweiten Laufs stürzte und sich das Motorrad mit dem Bike des ebenfalls gestürzten Bastian Boegh Damm verhakte, war der Weg für die Verfolger frei. Fernandez zeigte eine entfesselte Aufholjagd vom Ende des Feldes bis auf P12, während Guadagnini von der ersten bis zur letzten Runde führte und mit seinem Sieg 16 Punkte auf Fernandez wettmachen konnte.
Fernandez fiel von Tabellenrang 1 auf 3 zurück und hat nun einen Rückstand von 5 Punkten. Guadagnini, Renaux, Fernandez, Boisramé und van de Moosdijk kristallisieren sich als WM-Favoriten heraus. Nicht vergessen sollte man allerdings Jago Geerts (Yamaha). Er hat nun zwei Wochen Zeit, sein vor Saisonstart verletztes Knie zu schonen, bevor es in Oss in WM-Runde 4 geht. In Maggiora zeigte er sich bereits wieder besser in Form. Allerdings hat der Belgier inzwischen auch schon 46 Punkte Rückstand. Das ist schon fast ein ganzer Grand-Prix!
Mit Guadagnini an der Spitze ist das Desaster nach Vialles Ausfällen in Matterley Basin und Maggiora für das KTM-Werksteam zwar nicht wettzumachen, aber es ist dennoch ein Lichtblick.
«Es ist total verrückt», meinte Guadagnini nach dem Rennen. «Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist großartig, an der Tabellenspitze zu stehen, und das hier in Italien. Ich hatte zwei gute Starts und ich bin im ersten Lauf kein zu hohes Risiko eingegangen. Ich bin ruhig geblieben und habe mich mit Rang 2 zufriedengegeben, obwohl ich versucht habe, Thibault am Ende noch abzufangen, aber er war zu schnell. Im zweiten Lauf habe ich hart angegriffen, um an die Spitze zu kommen und einen Vorsprung herauszufahren. Danach konnte ich mein eigenes Rennen fahren und Spaß haben. Ich bin happy, hier in Italien zu gewinnen und es hat mich überrascht, dass ich das 'redplate' des WM-Leaders übernehmen konnte. Ich freue mich schon auf das nächste Rennen in Oss, weil ich im Sand gut bin. Wir werden in den kommenden Tagen noch etwas trainieren, um dann wieder vorne mit dabei zu sein.»
MX2 Grand-Prix-Wertung Maggiora:
1. Mattia Guadagnini (I), KTM, 2-1
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 6-2
3. Jago Geerts (BEL), Yamaha, 4-5
MX2-WM-Stand nach Runde 3:
1. Mattia Guadagnini (I), KTM, 113
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 111, (-2)
3. Ruben Fernandez (E), Honda, 108 (-5)
4. Mathys Boisramé (F), Kawasaki, 105, (-8)
5. Roan van de Moosdijk (NL), Kawasaki, 99, (-14)
6. Jed Beaton (AUS), Husqvarna, 80, (-33)
7. René Hofer (A), KTM, 79, (-34)
8. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 70, (-43)
9. Jago Geerts (BEL), Yamaha, 67, (-46)
10 . Jed Beaton (AUS), Husqvarna, 67, (-46)
11. Tom Vialle (F), KTM, 50, (-63)
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20. Lion Florian (D), KTM, 13, (-100)
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25. Michael Sandner (A), KTM, 8, (-105)