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Tom Vialle (KTM): «Ich dachte schon, es war vorbei»

Von Thoralf Abgarjan
Nach seinem Crash im zweiten Lauf glaubte Tom Vialle (KTM), dass er gerade die Chance auf seinen zweiten WM-Titel weggeworfen hatte. Doch es kam anders. Vialle blieb an der Spitze und holte seinen zweiten WM-Titel.

Als Red Bull KTM Werksfahrer Tom Vialle im letzten Rennen des Jahres stürzte, dachte er, er habe den WM-Titel verspielt, den er vor Augen hatte. Die Situation änderte sich schlagartig, als Jago Geerts ebenfalls zu Boden ging.

«Als ich im zweiten Rennen stürzte, dachte ich, dass es vorbei ist», kommentierte Red Bull KTM Werksfahrer Tom Vialle den Zwischenfall im letzten Rennen der Saison. Der Franzose hatte den ersten Lauf gewonnen und damit die Führung in der WM-Tabelle übernommen. Doch sein Vorsprung war knapp. Nur einen Punkt lag er vor seinem belgischen Konkurrenten Jago Geerts (Yamaha).

Die Ausgangslage vor dem entscheidenden zweiten Lauf war so einfach wie kompliziert: Wer das Rennen gewinnt, ist Weltmeister. Die ganze WM-Saison über 18 Grands-Prix und 36 Läufe wurde auf ein einziges Rennen eingedampft, in dem die Entscheidung über Sieg und Niederlage fallen musste. «Nachdem ich gestürzt war, sah ich, dass Jago ebenfalls zu Boden gegangen war», erinnert sich der Franzose.

Vialle stürzte in derselben Kurve, in der im ersten Lauf Geerts gestürzt und zurückgefallen war. Wie Geerts stürzte auch Vialle über das Vorderrad. Doch Vialles Fall war harmlos. Er konnte sogar den Lenker noch in den Händen halten. Geerts, der direkt hinter ihm fuhr, wurde aus dem Sattel und über den Lenker katapultiert. Während Vialle seine KTM nur aufheben musste und weiterfahren konnte, musste Geerts erst einmal wieder zu seinem Motorrad rennen und sein Bike aufheben, was ihm ca. 6 Sekunden kostete.

Tom Vialle blieb an der Spitze und blieb trotz des Dramas bis zum Ende cool. Er leistete sich keinen weiteren Fehler, gewann den zweiten Lauf und wurde zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister. Ab dem nächsten Jahr wird Vialle in die USA wechseln, um dort an den Supercrossmeisterschaften und an den US Nationals teilzunehmen.

«Schon aus diesem Grund war es etwas Besonderes», resümierte Vialle. «Ich wollte die letzten Rennen hier in Europa erfolgreich beenden und dem Team, das die letzten vier Jahre mein zu Hause war, etwas zurückgeben.», kommentierte Vialle.

«Es war eine herausfordernde Saison für uns und unser Start ins Jahr 2022 war besonders schwierig», erklärte KTM Motorsport Direktor Pit Beirer in Anspielung auf den tragischen Tod von René Hofer zu Jahresbeginn. «Tom musste einen großen Punkterückstand wettmachen und musste das letzte Rennen gewinnen, um Weltmeister zu werden. Tom ist ein würdiger Champion und ich denke, dass er bereit ist, in die USA zu gehen. Es war eine tolle Leistung, unter so großem Druck diese beiden Siege einzufahren.»

Ergebnis MX2 Afyonkarahisar:

1. Tom Vialle (F), KTM, 1-2
2. Jago Geerts (B), Yamaha, 2-3
3. Roan van de Moosdijk (NL), Husqvarna, 4-3
4. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 3-4
5. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 5-5
6. Thibault Benistant (F), Yamaha, 10-6
7. Andrea Adamo (I), GASGAS, 8-7
8. Jan Pancar (SLO), KTM, 7-8
9. Kevin Horgmo (NOR), Kawasaki, 9-9
10. Liam Everts (B), KTM, 6-10

WM-Endstand nach WM-Runde 18 von 18:

1. Tom Vialle (F), KTM, 758
2. Jago Geerts (B), Yamaha, 754 (-4)
3. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 596, (-162)
4. Kevin Horgmo (NOR), Kawasaki, 527, (-231)
5. Thibault Benistant (F), Yamaha, 510, (-248)
6. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 445, (-313)
7. Mikkel Haarup (DK), Kawasaki, 443, (-315)
8. Andrea Adamo (I), GASGAS, 437, (-321)
9. Stephen Rubini (F), Honda, 384, (-374)
10. Liam Everts (B), KTM, 310, (-448)

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