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Liam Everts (KTM): Der große Name bleibt eine Bürde

Von Johannes Orasche
Harry, Liam und Stefan Everts

Harry, Liam und Stefan Everts

Der belgische Red Bull-KTM-Motocrosser Liam Everts spricht offen über seine Situation als Spross der wohl berühmtesten Motocross-Familie der Welt und der Erleichterung nach seinem ersten GP-Podium.

Liam Everts erreichte in Arco di Trento einen Meilenstein in seiner noch jungen Karriere. In der Nähe des Gardasees schaffte der 18-Jährige seinen ersten Podestplatz in der MX2-WM und ist somit im Hause Everts bereits die dritte Generation, die es in der Motocross-WM in ununterbrochener Reihenfolge auf das Podium geschafft hat.

Fakt ist: Vater Stefan und Opa Harry holten insgesamt unglaubliche 14 WM-Titel. Für Liam ist der Name Everts daher auch eine Bürde, das verhehlt der Red Bull-KTM-Werksfahrer auch gar nicht: «Es war ein wenig so, wie ich es mir gewünscht habe. Ich wollte keine große Schlagzeile gleich zu Beginn der Saison. Nach drei oder vier Grand Prix weiß dann man schon, wohin die Richtung geht. Aber es ist natürlich eine große Last von meinen Schultern gefallen, der Druck ist jetzt ein wenig weg.»

«Es geht ja nicht nur um die schnellen Jungs, gegen die man da antritt», gab Everts zu bedenken. «Jeder erwartet, dass man gut fährt, wenn man diesen Namen auf dem Rücken trägt. Jeder vergleicht mich mit meinem Vater oder mit meinem Großvater, das ist nicht einfach. Man erwartet, dass ich zumindest dasselbe schaffe, das sie geleistet haben.»

Liam Everts gestand: «Manchmal ist es recht hart, so auch in diesem Winter. Es gibt da aber keinen Weg herum. Sobald man auf der Strecke ist, wird man sofort mit seinem Vater verglichen. Es wird wohl lange dauern oder gar nie passieren, dass ich Liam Everts bin und nicht als der Sohn von Stefan Everts gesehen werde. Ich muss damit einfach zurechtkommen. Es gab auch harte Zeiten – es lehrt einen aber auch viele Dinge.»

Dann erzählte der jüngste Everts noch eine Anekdote: «Ein belgischer Journalist hat mir verraten, dass ich sogar besser bin als mein Opa und Vater. Ich war bei meinem ersten Grand Prix-Podium ja Tageszweiter – Papa und Opa waren erstmals auf P3 auf dem Treppchen. Das ist zumindest schon etwas», lachte er.

Der nächste WM-Auftritt von Liam Everts in der Red Bull-KTM-Truppe geht am kommenden Sonntag in Águeda in Portugal über die Bühne. Dort wartet wie in Arco eine klassische Old-School-Piste, die jedoch mit vielen weiten Sprüngen aufgewertet wurde und in diesem Jahr erstmals in die Gegenrichtung befahren wird.

Ergebnisse MX2-WM Arco di Trento:

1. Andrea Adamo (I), KTM, 2-2
2. Liam Everts (B), KTM, 3-3
3. Jago Geerts (B), Yamaha, 1-7
4. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 9-1
5. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 5-4
6. Thibault Benistant (F), Yamaha, 4-5
7. Roan van de Moosdijk (NL), Husqvarna, 6-6
8. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 7-9
9. Kevin Horgmo (N), Kawasaki, 11-8
10. Jan Pancar (SLO), KTM, 13-10
11. Rick Elzinga (NL), Yamaha, 12-11
12. Mikkel Haarup (DK), KTM, 10-13
13. Isak Gifting (S), GASGAS, 16-12
14. Emil Weckman (FIN), Honda, 8-
15. Joel Rizzi (GB), Honda, 19-14
16. David Braceras (E), Kawasaki, 17-17
17. Bobby Bruce (GB), GASGAS, 20-15
18. Marcel Stauffer (A), KTM, 14-DNF
19. Oriol Olivier (E), KTM, 15-29
20. Jago Martinez (E), KTM, 26-16
...
24. Mike Gwerder (CH), KTM, 25-20
...
29. Jan Krug (D), Husqvarna, 24-25

WM Stand nach 4 Events:

1. Jago Geerts (B), Yamaha, 205
2. Andrea Adamo (I), KTM, 183, (-22)
3. Thibault Benistant (F), Yamaha, 182, (-23)
4. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 173, (-32)
5. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 158, (-47)
6. Roan van de Moosdijk (NL), Husqvarna, 147, (-58)
7. Liam Everts (B), KTM, 140, (-65)
8. Kevin Horgmo (N), Kawasaki, 119, (-86)
9. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 102, (-103)
10. Jan Pancar (SLO), KTM, 85, (-120)

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