MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Belgien bleibt im Motocross eine Macht

Kolumne von Thoralf Abgarjan
In Sumbawa standen gleich drei Belgier auf dem MX2 WM-Podium, von denen wir künftig wohl noch viel erwarten können. Lucas Coenen (Husqvarna) gewann seinen ersten Grand-Prix mit Idealpunktzahl.

Die Siege von Liam Everts (KTM) im Talkessel und Lucas Coenen (Husqvarna) in Sumbawa, Indonesien, zeigen, dass Belgien in Sachen Motocross nicht nur Tradition hat, sondern dass dem Land die Zukunft gehört.

Mit Coenen, Everts und Geerts standen in Indonesien gleich drei Belgier auf dem MX2-Podium, die zudem allesamt in dieser Saison Grands-Prix gewonnen haben. Mit Sacha Coenen (KTM) steht noch ein weiteres Talent in den Startlöchern, das sein Potenzial bislang wegen Verletzungspechs noch gar nicht entfalten konnte. Insgesamt hat Belgien mit den Coenen-Brüdern, Liam Everts und Jago Geerts gleich vier Talente in der MX2-Klasse am Start!

Neben dem Sieg von Lucas war auch die Leistung von Jago Geerts in Sumbawa bemerkenswert, denn, wie er erst nach dem Rennen zugab, hatte er sich in Asien eine fiebrige Erkrankung eingefangen, an der er das ganze Wochenende laborierte. Dazu kam ein Crash im ersten Lauf in Führung liegend, der ihn zwischenzeitlich auf P6 zurückwarf. Außerdem startet Geerts mit einem in Frankreich zugezogenen Handgelenksbruch, der erst vor einem Monat operativ fixiert wurde.

Die Coenen-Zwillinge sind erst 16 Jahre alt. Lucas gewann beim Deutschland-Grand-Prix den ersten Wertungslauf und war auch im zweiten Lauf auf Siegkurs, doch eine gerissene Kette zwang ihn zur Aufgabe. Seinen ersten möglichen und verdienten Grand-Prix-Sieg, den er im Talkessel nur durch einen technischen Defekt verpasste, konnte er nun in Indonesien nachholen.

Obwohl Lucas Coenen das Wochenende in Indonesien dominierte, jede Session gewann und mit der Idealpunktzahl von 60 Punkten vom Platz ging, blieb der Belgier von Anfang an skeptisch. «Ich bin noch nie unter solchen Bedingungen wie hier in Asien gefahren», gab er mit Blick auf die extrem hohe Luftfeuchtigkeit, sein erstes Rennen in Asien und die damit verbundene schwüle Hitze zu bedenken. «Nach der Enttäuschung beim Deutschland-Grand-Prix freue ich mich besonders, dass es nun mit diesem Sieg geklappt hat. Der erste Grand-Prix-Sieg im Leben ist etwas ganz Besonderes. Das wird mir immer in Erinnerung bleiben.»

Nach dem ersten Sieg von 'Liamski' im Talkessel folgte nun also der erste Sieg von Lucas Coenen. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass auch Lucas' Bruder Sacha in naher Zukunft ebenfalls in die Riege der Grand-Prix-Sieger nachrücken könnte.

Belgien ist und bleibt eine Supermacht im Motocross, aber die letzten WM-Titel liegen nun doch schon einige Jahre zurück. Nach der Ära von Stefan Everts gewann Steve Ramon zuletzt 2007 die MX1 WM. Abgesehen von Sven Breugelmans MX3-Titel von 2008 gab es danach keinen weiteren belgischen Champion mehr.

Die belgischen Nachwuchsfahrer sind aber mit der Everts-Dynastie auch gut beraten. Harry und Stefan (Everts) wissen, wie man nicht nur Rennen, sondern auch Meisterschaften gewinnt. Und besonders Harry kümmert sich nicht nur um seinen Enkel Liam. Ihm liegen auch die belgischen Coenen-Brüder am Herzen. Man darf gespannt sein, was da noch kommt. Der nächste Stopp ist Lombok, ebenfalls in Indonesien.


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