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Panthera-Zweitakter: Mehr Unterstützung oder Rückzug?

Von Axel Koenigsbeck
Noch viel Feinarbeit nötig: Panthera-Zweitakter aus Kanada

Noch viel Feinarbeit nötig: Panthera-Zweitakter aus Kanada

Zur Motocross-DM in Hänchen tauchte Andreas Clohse unerwartet mit einem WSP-Zabel auf. Ist der Panthera-Zweitakter damit bereits Geschichte, bevor er sein Potenzial unter Beweis stellen konnte?

Beim Auftakt zur Motocross-DM mussten Andreas Clohse/Marius Strauss im ersten Lauf zurückstecken, nachdem die Kupplung Probleme bereitete. Bei der anschließenden Demontage bröselten die Scheiben stückchenweise aus dem Gehäuse. Nicht zum ersten Mal, weshalb man auch alternative Scheiben probierte – allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Weiterhin beklagte der zweifache Deutsche Meister Leistungsverlust bei heißem Triebwerk. Da dafür im Rennbetrieb mehrere Ursachen in Frage kommen, gestaltet sich die Fehlersuche nicht einfach. Soviel steht unabhängig davon fest: Von den versprochenen 92+ PS ist das 550er-Triebwerk weit entfernt. Was ohnehin zu erwarten war, wenn man die realistischer anmutenden Leistungsangaben von Rübig/Mega und Zabel für deren größervolumige Singles zum Vergleich heranzieht.

Da das Team Clohse seine beiden Motoren in der kurzen Woche bis zum zweiten DM-Rennen in Hänchen unmöglich wieder einsatzbereit machen konnte, organisierte man in der Not ein WSP-Zabel, das früher von Jan Hendrickx pilotiert worden war. Das Gespann setzt der Belgier mit deutschem Wohnsitz bis auf weiteres ein, um in der DM nicht zu viel Boden zu verlieren.

Parallel dazu will das Team aber daran arbeiten, den Panthera für Gespanncross standfest und konkurrenzfähig zu machen. Schon deshalb, weil Clohse die Motoren nicht zum Schnäppchenpreis bekommen hat. Defekte wie die atomisierten Kupplungsscheiben belasten überdies das Budget. Zumal wenn es nach einem Rennwochenende heißt: Außer Spesen nichts gewesen.

Nun wollen die Kanadier im Seitenwagencross anscheinend einen neuen Kundenkreis erschließen – und der rekrutiert sich primär aus europäischen Teams. Mit dieser Zielsetzung ist es aus unserer Sicht unverzichtbar, Protagonisten wie Clohse jede erdenkliche Unterstützung zukommen zu lassen, um solch ein Projekt auf den Weg zu bringen.

Wenn ein Einstieg in die MX-Gespannszene Hand und Fuß haben soll, muss nicht nur jegliche Teileversorgung generös geregelt werden, sondern auch ein werkseitiger technischer Support erfolgen. Für die etablierten Zweitakt-Anbieter gilt dies als Selbstverständlichkeit, im Falle von Zabel ist sogar Reiner Nitschke bei den WM- und DM-Läufen mit einem umfangreichen Ersatzteilfundus vor Ort. Das mag zunächst sehr aufwendig erscheinen, doch ohne intensives Engagement kann solch ein Vorhaben nicht gelingen. Selbst wenn Kleinserien-Zweitakter dort grundsätzlich gute Chancen haben.

Wie die Etablierung eines neuen Motors im Gespanncross grandios scheitern kann, haben wir zuletzt 2016 erlebt. Damals schwenkte Etienne Bax auf Yamaha-Viertakter um und war damit in keiner Weise konkurrenzfähig.

PS: Leider gerieten Clohse/Strauss beim ersten Lauf von Hänchen in ein Loch und der Lenker schlug dem Meister von 2016 und 2017 heftig gegen die Brust. Glücklicherweise blieb es bei derben Prellungen, sodass die Jagd auf DM-Punkte alsbald weitergeht – mit Panthera- oder mit Zabel-Power.

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