Motocross WM künftig ohne Start-Ritual
Jeremy van Horebeek meint, von der neuen Startanlage profitieren zu können
Ab dieser Saison wird es eine technische Modifikation der Startanlage geben: Hinter der Startanlage wird ein Gitter in den Boden eingelassen. Damit wird der Grip während der Startphase verbessert und für die Startplätze vereinheitlicht.
Das Präparations-Ritual wird künftig entfallen.
Die WM-Piloten werden vor dem Start mit ihren Stiefeln keine Rillen mehr in den Boden hacken, keine Sandhäufchen mehr unter das Startgatter bauen und nicht mehr versuchen, den Boden zu verdichten, um möglichst gut in das Rennen zu starten.
In Malagrotta, wo am letzten Wochenende die zweite Runde der italienischen Meisterschaft abgehalten wurde, kam das neue Startgitter bereits zum Einsatz. Erstmals wurde das Gitter letztes Jahr beim Supermotocross auf Schalke getestet.
Yamaha-Werksfahrer Jeremy van Horebeek, der nicht am Supermotocross teilgenommen hatte und zum ersten Mal ein Rennen mit der Startgitter bestritten hat, mag die neuen Startanlagen: «Die Bedingungen werden für alle Fahrer gleich.»
Van Horebeek beendete das Rennen in Malagrotta auf Platz 2 hinter Antonio Cairoli (KTM) und vor seinem Teamkollegen, dem Exweltmeister Romain Febvre sowie vor Titelverteidiger Tim Gajser.
Die neue Regelung konterkariert allerdings das weiterhin umstrittene Qualifikationssystem, denn ein guter Startplatz, für den sich ein Fahrer durch ein gutes Samstagsrennen qualifiziert, verliert für die Wertungsrennen an Brisanz.
Damit werden Qualifikationsrennen zwar nicht gänzlich entwertet, da - abhängig vom Streckenverlauf - die Position am Startgatter weiterhin wichtig bleibt, aber die Unterschiede werden durch die neuen Startanlagen geringer.
Denn das Gitter ist für alle Piloten gleich.
Van Horebeek hat im letzten Jahr viele Starts vermasselt und hofft dieses Jahr auf Besserung.
Kritiker meinen, dass die Probleme in die erste Kurve verlagert werden, wenn alle Fahrer gleich gut aus dem Startgatter kommen und sich anschliessend im Gedränge ins Gehege kommen.
Unter den Fahrern herrscht Einigkeit: Das System wird von allen Seiten gelobt, weil sich jeder Fahrer bessere Starts erhofft.