Gennadij Moiseev im Alter von 69 Jahren verstorben
Gennadij Moiseev gewann für KTM den ersten WM-Titel im Motocross
Im Alter von 69 Jahren ist am Sonntag nach langer Krankheit der dreifache russische 250cc Motocross-Weltmeister Gennadij Moiseev verstorben.
Er gewann die 250cc-WM in den Jahren 1974, 1977 und 1978.
Moiseev war eine schillernde Figur in der Geschichte der Motocross-WM. Er gewann für KTM den ersten WM-Titel überhaupt - im Jahre 1974, mitten im kalten Krieg, als es für einen Sportler aus dem Ostblock völlig undenkbar war, ein Sportgerät des 'Klassenfeindes' aus dem 'kapitalistischen Westen' zu bewegen.
Aber im Falle Moiseev und Kavinov (seinem ukrainischen Teamkollegen) machten die sowjetischen Sportfunktionäre eine Ausnahme, denn auch sie wussten um das Talent ihrer Athleten und um die Tatsache, dass die tschechische Traditionsmarke CZ durch die allgemein angespannte wirtschaftliche Situation in Osteuropa technisch in Rückstand geraten war.
Wie es zum Transfer der Sowjets von CZ zu KTM kam, ist eine andere, lange Geschichte. Aber die Umstände als solche sind mit heutigen Maßstäben nicht vergleichbar und werden als einmaliges Ereignis mit politischer Tragweite in Erinnerung bleiben.
Besonders heikel: Moiseevs ärgster Rivale 1974 war der Tscheche Jaroslav Falta, CZ-Werksfahrer, dem der Gewinn der Weltmeisterschaft in Wohlen (Schweiz) durch eine bis heute umstrittene Entscheidung am grünen Tisch aberkannt wurde.
Moiseev gewann mit der sowjetischen Mannschaft (Moiseev, Kavinov, Chudiakov und Korneev) das Motocross der Nationen 1978 in Gaildorf.
Seit dem Jahre 2000 war Moiseev Präsident der russischen Motorrad-Föderation MFR.