Max Nagl (TM): Deadline am nächsten Mittwoch
Max Nagl kämpft derzeit an vielen Fronten
Die Operation am letzten Donnerstag ist zwar gut verlaufen, aber der Ringfinger seiner linken Hand ist weiterhin steif. «Ich kann schon irgendwie fahren», erklärte Max Nagl gegenüber SPEEDWEEK.com, «aber ich kann den Lenker nach wie vor nicht richtig festhalten und deshalb keine schnellen Rundenzeiten auf WM-Niveau fahren.»
Nagl ist nach Belgien zurückgekehrt, wo er sein Trainingsprogramm so gut wie möglich weiterführt. «Ich konzentriere mich derzeit aufs Radfahren. Schwimmen und Hanteltraining ist mit dem frisch operierten Finger leider auch nicht möglich. Meine Kondition ist gut, die Beine sind durchs Radeln auch okay, nur den Oberkörper kann ich zur Zeit nicht optimal trainieren.»
«Außerdem habe ich täglich Physiotherapie. Wenn die Beweglichkeit des Fingers Fortschritte macht, könnte ich ab Mitte nächster Woche wieder auf dem Bike trainieren. Zum WM-Lauf in Assen an diesem Wochenende kann ich auf keinen Fall antreten. Im Idealfall könnte ich zum MX Masters Finale in Holzgerlingen am 22./23. September wieder starten. Auch zum WM-Finale in Imola würde ich gern antreten, um noch eine Vorbereitung unter WM-Bedingungen für das Motocross der Nationen zu bekommen.»
Der komplizierte Fingerbruch hat Nagl nun extrem weit zurückgeworfen. Bis zu Saisonmitte reagierte die TM-Crew geradezu euphorisch über die soliden Leistungen des Deutschen auf dem blauen Bike. Jetzt ist die Euphorie einer Ernüchterung gewichen: Nagl musste bereits 5 WM-Runden aussitzen - das ist ein Viertel der gesamten Saison! Er fiel in der Gesamtwertung aus den Top-10 und rangiert nur noch auf Platz 15 der WM.
Ob und wie es nun weitergeht, ist derzeit völlig ungewiss. «Am kommenden Wochenende in Assen werde ich Team-Manager Marco Ricciardi treffen, um über die Pläne des TM-Werksteams zu sprechen. Am kommenden Mittwoch ist dann erst einmal die Deadline für diese Saison und das Motocross der Nationen.»
Für TM wäre das Motocross der Nationen eine einzigartige Präsentationsmöglichkeit, denn in den US-Nationals ist die italienische Marke nicht vertreten. «Es gibt TM-Niederlassungen in den USA und deshalb besteht natürlich seitens der Italiener ein großes Interesse, dass ich in RedBud dabei bin und das Bike vor den Amerikanern präsentiere», erklärt Nagl. «Aber es hat auch keinen Sinn, wenn ich dort im Mittelfeld um Platz 20 herumfahre, denn die Leute wissen ja nicht, dass ich verletzt bin. Wenn ich starte, muss ich meine Leistungen voll abrufen können, sonst macht ein Start keinen Sinn.»