Tim Gajser (Honda): Rückschlag nach 5 Stürzen
Das rituelle Stoßgebet, das HRC-Pilot Tim Gajser vor dem Start eines jeden Grand-Prix zelebriert, scheint bei der Anzahl seiner Abflüge absolut unerlässlich zu sein.
Im Schlamm von Mantova war der Slowene längst nicht der einzige Pilot, der ungewollt eine Probe des nassen Sandes nahm. Allein im ersten Lauf stürzte er bereits am Ende der Startgeraden und flog danach noch drei (!) weitere Male innerhalb eines einzigen Rennens ab.
Bei seiner Aufholjagd vom Ende des Feldes kollidierte er mit dem Russen Brylyakov noch während der Flugphase eines Sprungs und schlug heftig auf den Boden auf. Auch wenn seine Honda danach völlig verbogen war, kämpfte der tapfere Slowene weiter und stürzte weiter, während Routinier Cairoli an der Spitze das Geschehen kontrollierte und souverän gewann. Gajser rettete auf Platz 10, was in dieser Situation noch zu retten war.
Im zweiten Lauf hielt sich Gajser etwas zurück, fuhr kontrollierter und weniger aggressiv. Und er legte die schnellste Rennrunde des Tages hin. Aber auch das nutzte nichts, als er nach mäßigem Start keinen Weg an Glenn Coldenhoff (KTM) vorbei fand und zum fünften Male an diesem Tage zu Boden ging.
«Danach warf ich meine Brille weg, aber das verbesserte meine Lage natürlich nicht», erklärte der Slowene. «Es war kein guter Tag», grübelte er, «aber so ist eben Motocross. Es kann jederzeit etwas passieren.»
Immerhin grenzt es schon an ein Wunder, dass Gajser diese 5 Stürze schadlos überstanden hat. Seine Schutzengel sind im Dauereinsatz. Hoffentlich sind sie auch bei guter Kondition. In der WM ist Gajsers Rückstand auf WM-Leader Cairoli nach der 5. WM-Runde auf 40 Punkte angewachsen.
Natürlich weiß Cairoli, dass in der WM bei noch mehr als zwei Dritteln zu fahrender Rennen weiterhin alles offen ist, aber sein Vorsprung dürfte ihm das nötige Selbstvertrauen für den bevorstehenden WM-Lauf in Portugal geben. Und Gajser: «Ich bin trotz des Rückschlages voll motiviert und will weiter gewinnen.»