MXGP-Debüt in Lommel: Lukas Platt erfüllte sich Traum
Traum erfüllt: Mit den Weltbesten auf einer Strecke!
Man musste die Teilnehmerliste für den Lauf der Motocross-WM MXGP in Lommel schon ganz genau lesen, bis einem auffiel, dass es neben Tom Koch noch einen zweiten Deutschen in der Königsklasse gab. Am Ende der «Entry List» stand Kawasaki-Fahrer Lukas Platt, der in Belgien still und heimlich den ersten WM-Lauf seiner Karriere absolvierte.
Dass sich der 23-Jährige für ein Sandrennen entschieden hat, ist keine Überraschung, denn er kennt seine Stärken natürlich am besten: «Sand ist mein Ding! Wir haben am Anfang des Jahres auf Sand spekuliert und da wir jetzt wegen Wolgast und Tensfeld im Sandtraining waren, haben wir das jetzt in den letzten vier Wochen alles geplant und im Endeffekt erst am Dienstag entschieden, dass ich starte. Lommel ist für mich heimatnah und ich sehe meine Chancen im Sand eher als auf Hartboden», erklärte der junge Mann seine Entscheidung.
Am Samstag wagte der gelernte Tischler die vorsichtige Aussage, dass er mit einem Platz in den Top 30 am Sonntag zufrieden sei. Bei 31 Startern hieß das aber nur, dass er nicht Letzter werden wollte. Seine Ausgangsbasis für den Sonntag schuf er mit einem 26.Platz im Qualirennen und erfüllte sein gesetztes Ziel.
Am Rennsonntag gab es sogar nochmal eine deutliche Steigerung: Nach zwei sehr anspruchsvollen Rennen schrammte der 23-Jährige nur ganz knapp an den Punkten vorbei. Im ersten Lauf startete Platt gut und konnte sich am Anfang auf Position 19 festsetzen, musste im Laufe des Rennens aber noch zwei Positionen hergeben. Somit beendete er das Rennen als 21. – nur eine Position hinter den Punkten!
Der Start zum zweiten Rennen war schlecht und der Deutsche war am Ende des Feldes. Im Chaos der erste Runde konnte Platt aber schnell Positionen gewinnen und sich bis zur vorletzten Runde auf dem 21. Platz halten. In der letzten Runde hat er aber den Angriff von Cedric Grobben (KTM) nicht standhalten können und ging als 22. über die Ziellinie.
Im Großen und Ganzen ist der Kawasaki-Pilot glücklich und um einige Erlebnisse reicher, weshalb sein Fazit auch sehr positiv ausfiel: «Es war auf jeden Fall eine Erfahrung wert und ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Dass es jetzt so knapp an den Punkten vorbeigeht, damit habe ich nicht gerechnet und bin sehr zufrieden. Die Strecke war richtig heavy, kaputt und zerstört!», erzählte der Deutsche sichtlich erschöpft im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Einen weiteren Punkt kann der sympathische Sportler auch auf seiner To-Do-Liste streichen, denn er erfüllte sich mit seinem WM-Ausflug etwas: «Wenn man früher als kleines Kind, einen WM-Lauf mit dem Papa zusammen geguckt hat und jetzt selbst mal hier am Start steht, dann ist das natürlich schon was cooles und auch ein kleiner Kindheitstraum», sagte Platt, der sich noch mehr sandige GPs in seiner Karriere vorstellen kann.