Tim Gajser: Vater düste per Helikopter zur WM-Party
Tim Gajser feierte seinen dritten WM-Titel zuerst mit seinen angereisten Fans
Nach einem etwas verhaltenen Beginn herrschte im Honda HRC-Vorzelt am Sonntagabend in Imola noch bis spät in den Abend ausgelassene Stimmung. Tim Gajser hatte bereits im ersten Durchgang mit Rang 6 seinen dritten WM-Titel sichergestellt.
Besonders emotional wurde es aber erst, als die meisten seiner vielen Fans das Fahrerlager bereits verlassen hatten. Der 22 Jahre alte Slowene krönte sich auf der altehrwürdigen Anlage in der Emilia zum jüngsten dreifachen Motocross-Weltmeister der Geschichte.
Am späteren Abend ließ der streng gläubige Gajser dann einen Leuchtballon mit einem Kerzenlicht in den nächtlichen Himmel von Imola steigen. Dieser Ballon war als Gruß an seinen verstorbenen älteren Bruder gedacht, zu dessen Ehre der Honda-Star auch stets mit der Startnummer 243 unterwegs ist. Hintergrund: Dabei handelt es sich nämlich um das Geburtsdatum des Bruders - 24. März.
Auch Gajsers Vater und einstiger Förderer Bogomir hatte die Festivitäten um seinen Sohn zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Seine Ankunft in Mittagspause brachte jedoch weitere Emotionen in der Familie Gajser. Der Senior kam nämlich per Helikopter von Slowenien aus angedüst, vollführte vor der Landung auf dem Heli-Port neben der Strecke mehrere Ehrenrunden über dem Areal und zeichnete dabei fast übermütig Muster in den blauen Himmel über dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari.
Hintergrund der Aktion: Bogomir Gajser, der die Pilotenausbildung im Frühling absolviert hat, hatte im engen Kreis bereits lange zuvor angekündigt, dass er seinem Sohn in Imola im Falle des Gewinns des WM-Titels per Helikopter seine Aufwartung machen werde. Dieses Versprechen löste er somit auch ein. Am Abend vor Einbruch der Dunkelheit reiste Gajser Senior dann wieder ab und flog mit einem Tankstopp nördlich von Bologna wieder retour nach Slowenien.