Tony Cairoli nach Crash: «Spürte meinen Körper nicht»
Antonio Cairoli unmittelbar vor dem Crash in Riola Sardo
Es war ein bitterer Tag für Red Bull KTM Werksfahrer Antonio Cairoli, der erst am Mittwoch zuvor in Rom seinen Rücktritt vom Grand-Prix-Sport feierlich bekanntgegeben hatte. Cairoli stürzte am Vormittag im Zeittraining von Riola Sardo in seiner 5. Runde. Der Unfall ereignete sich an einem schnellen Streckenabschnitt nach einem Bergabsprung, wo der Sizilianer die Kontrolle verlor und bei hoher Geschwindigkeit stürzte. «Es war ein kleiner Fehler mit großen Folgen», grübelt Cairoli.
Die Werks-KTM lag total verbogen neben der Strecke. Die linke Hälfte des Lenkers war komplett abgebrochen. Man konnte nur hoffen, dass es dem Fahrer besser ging als dem Bike. Zunächst lag Cairoli regungslos am Boden: «Als ich dort lag, habe ich meine Arme und Beine nicht mehr gut gespürt. Ich hatte ziemlich große Angst. Beim Check danach war es dann eine große Erleichterung, dass alles in Ordnung war. Aber der Aufprall war heftig. Ich konnte nicht am Rennen teilnehmen.»
Zu diesem Zeitpunkt befand sich Cairoli noch mitten im Titelkampf und lag mit nur einem Punkt Rückstand hinter Romain Febvre (Kawasaki) auf Tabellenrang 3. Von der Spitze trennten ihn 29 Punkte.
«Ich hatte auf ein gutes Rennen gehofft, weil ich diese Strecke sehr mag», erklärte Cairoli. «Es wäre gut gewesen, heute ein paar Punkte mitzunehmen. Aber so etwas gehört leider auch zum Rennsport dazu. Ich werde mich darauf konzentrieren, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden.»
Ob Cairoli am kommenden Wochenende zum Motocross der Nationen in Mantova antreten kann, ist derzeit noch ungewiss.
In der WM-Tabelle fiel der neunfache Weltmeister von Rang 3 auf P5 zurück. Sein Rückstand zu WM-Leader Jeffrey Herlings beträgt nach der Nullrunde vom letzten Wochenende 45 Punkte.
WM-Stand nach WM-Runde 10:
1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 371
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 370, (-1)
3. Romain Febvre (F), Kawasaki, 367, (-4)
4. Jorge Prado (E), KTM, 359, (-12)
5. Antonio Cairoli (I), KTM, 326, (-45)
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 280, (-91)