Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Warum Tony Cairoli (KTM) auf den WM-Start verzichtete

Von Thoralf Abgarjan
Antonio Cairoli dachte kurz vor Saisonbeginn über eine WM-Teilnahme nach

Antonio Cairoli dachte kurz vor Saisonbeginn über eine WM-Teilnahme nach

Kurz vor dem WM-Start Mitte Februar tauchten plötzlich Bilder und Videos von Antonio Cairoli auf, die ihn bei der Saisonvorbereitung zeigten. Nun verriet Cairoli seine Gründe, weshalb er auf den WM-Start verzichtete.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Titelverteidiger Jeffrey Herlings vor Saisonbeginn stand das KTM-Werksteam, das im letzten Jahr noch mit 3 Piloten (Herlings, Cairoli und Prado) in der MXGP-WM angetreten war, plötzlich ohne Fahrer da. Cairoli hatte 2021 seinen Rücktritt vom Grand-Prix-Sport erklärt, Prado war mit dem Team von Claudio de Carli zu GASGAS gewechselt.

Wenige Tage vor dem WM-Start in Matterley Basin tauchten dann plötzlich Videos von Cairoli auf, die seine Vorbereitung auf einen möglichen WM-Start zeigten. Sollte das der Rücktritt vom Rücktritt werden? Das war am 11. Februar. Nur wenige Tage später, am 19. Februar, sollte die WM in England beginnen.

Die Fans waren natürlich euphorisch, doch es kam anders: Cairoli startete nicht. Erklärungen gab es keine. KTM engagierte statt dessen völlig überraschend Mathys Boisramé als Ersatzfahrer für den verletzten Herlings.

Im Zeittraining von Matterley fehlten dem Franzosen aber bereits 4,2 Sekunden zur Spitze. In der 4. Runde des Qualifikationsrennens stürzte Boisramé und fiel mit einem Bänderriss im Schulterbereich aus. In diesem Jahr war damit keine einzige Werks-KTM in einem Wertungslauf vertreten. Die Punkte für die Herstellerwertung mussten die Fahrer der Satelliten-Teams beisteuern: Jordi Tixier, Thomas Kjer Olsen und Tom Koch. Nach 6 WM-Läufen rangiert KTM in der Herstellerwertung hinter Honda, Yamaha, GASGAS, Husqvarna und Beta nur auf Rang 6.

Warum also hat es KTM nicht mit Cairoli probiert? «Ich wurde tatsächlich gefragt, ob ich die WM fahren kann», erklärte der Sizilianer in der amerikanischen 'Pulp MX show'. «Ich hatte im Winter nur sehr wenig Zeit auf dem Bike verbracht. Ich fühlte mich nicht bereit für einen WM-Start. Wenn es etwas später in der Saison gewesen wäre, hätte ich es vielleicht gemacht, aber ich habe nach der WM 2021 und dem Supercross in Paris Mitte November nicht mehr auf dem Motorrad gesessen. Ich hatte noch nicht einmal mein normales physisches Trainingsprogramm absolviert.»

Nun freut sich der Sizilianer auf die beiden ersten Rennen der US Nationals. «Wenn es gut läuft, könnte ich auch noch zum Motocross der Nationen antreten.» Das MXoN findet dieses Jahr wieder in den USA auf dem legendären Kurs von Red Bud statt. Der Termin ist der 25. September.

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