MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Jeremy Seewer (Yamaha) gewinnt Italien-GP

Von Thoralf Abgarjan
Mit einem 2-4-Ergebnis gewann der schweizerische Yamaha-Werksfahrer Jeremy Seewer den Großen Preis von Italien – punktgleich mit dem neuen Weltmeister Jorge Prado (GASGAS). Die Würfel der Top-3 sind gefallen.

Nachdem der spanische Red Bull GASGAS Werksfahrer Jorge Prado bereits nach dem ersten MXGP-Lauf von Maggiora vorzeitig MXGP-Weltmeister geworden war, startete er im zweiten Lauf mit der goldenen Startnummer 1 und zog im zweiten Lauf erneut den Holeshot. Dahinter folgten Romain Febvre (Kawasaki) und Tim Gajser (Honda). Zunächst schien der Weltmeister seine Kontrahenten im Griff zu haben, doch Febvre ließ nicht locker und attackierte den Spanier. In Runde 5 ging Febvre an Prado vorbei in Führung, doch Prado konterte. Erst beim zweiten Versuch in Runde 8 setzte sich Febvre endgültig an die Spitze, so dass Prado danach kurzzeitig seinen Rhythmus verlor und auch Tim Gajser am Spanier vorbei zog.

Der italienische Polesetter Alberto Forato (KTM) startete im Bereich von P5 und befand sich bis zur Hälfte des Rennens auf Podiumskurs, doch der spätere Grand-Prix-Sieger Jeremy Seewer (Yamaha) setzte sich gegen den Italiener durch und übernahm Rang 5.

Bis zum Ende der Renndistanz von 30 Minuten befand sich der neue Weltmeister Jorge Prado auf Rang 3 und damit auf Grand-Prix-Kurs, doch ein harmloser Ausrutscher an einer Bergkuppe warf ihn auf Rang 6 zurück.

Febvre blieb an der Spitze fehlerfrei und gewann den zweiten Lauf mit einem Vorsprung von 1,6 Sekunden vor Tim Gajser, doch beide Protagonisten haderten im ersten Lauf mit Problemen und hatten keine Chancen mehr auf das Tagespodium von Maggiora. Febvre war im ersten Lauf mit technischem Defekt ausgefallen und Gajser war in der ersten Runde des ersten Heats gestürzt und musste auf P9 Schadensbegrenzung betreiben.

Durch den Sturz von Prado im zweiten Lauf wurde Ruben Fernandez Dritter und Jeremy Seewer Vierter. Damit lagen Seewer und Prado mit 40 Zählern punktgleich an der Spitze der Grand-Prix-Wertung. Das bessere Ergebnis des zweiten Laufs brachte die Entscheidung zugunsten Seewers. Weltmeister Prado verfehlte den möglichen Grand-Prix-Sieg also nur knapp.

Auch zwischen Fernandez und Forato ging es eng zu: Beide Fahrer hatten am Ende 36 Punkte auf ihrem Konto und auch hier war das Ergebnis des zweiten Laufs ausschlaggebend für Fernandez, der es mit einem 5-3-Ergebnis auf das Grand-Prix-Podium schaffte. Trotz der Enttäuschung, dass Alberto Forato das Podium knapp verfehlt hatte, konnte sich der Italiener dennoch über das beste Ergebnis seiner Karriere freuen, denn nach seinem Sieg im Qualifikationsrennen am Samstag beendete er den ersten Lauf auf Rang 3. In der WM-Tabelle konnte er sich auf P7 verbessern.

Vor dem letzten Rennen in Matterley Basin stehen die Top-3 der WM nun bereits fest: Romain Febvre ist WM-Rang 2 nicht mehr zu nehmen und auch Jeremy Seewer kann im letzten Rennen nicht mehr von Tabellenrang 3 verdrängt werden.

Die beiden deutschen MXGP-Starter Tom Koch und Maximilian Spies beendeten den zweiten Lauf auf den Rängen 14 und 19.

Am kommenden Wochenende findet in Matterley Basin das Saisonfinale mit dem Grand Prix of Great Britain statt.

Ergebnis MXGP, Maggiora:

1. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 2-4
2. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 1-6
3. Ruben Fernandez (E), Honda, 5-3
4. Alberto Forato (I), KTM, 3-5
5. Tim Gajser (SLO), Honda, 9-2
6. Pauls Jonass (LT), Honda, 6-7
7. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 4-11
8. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 7-9
9. Romain Febvre (F), Kawasaki, 32-1
10. Valentin Guillod (CH), Honda, 10-8
11. Benoit Paturel (F), Yamaha, 8-15
12. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 11-13
13. Alessandro Lupino (I), Beta, 15-10
14. Ben Watson (GB), Beta, 13-16
15. Ivo Monticelli (I), GASGAS, 12-17
16. Maxime Renaux (F), Yamaha, 18-12
17. Tom Koch (D), KTM, 16-14
18. Brian Bogers (NL), Honda, 14-18
19. Alvin Östlund (S), Honda, 17-21
20. Maximilian Spies (D), KTM, 20-19

MXGPWM-Stand nach 18 von 19 Events:

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 890 Pt., Weltmeister
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 807, (-83)
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 719, (-171)
4. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 655, (-235)
5. Ruben Fernandez (E), Honda, 612, (-278)
6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 565, (-325)
7. Alberto Forato (I), KTM, 490, (-400)
8. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 456, (-434)
9. Valentin Guillod (CH), Honda, 334, (-556)
10. Maxime Renaux (F), Yamaha, 314, (-576)

19. Tom Koch (D), KTM, 162, (-728)
20. Pauls Jonass (LT), Honda, 157 (-733)
21. Maximilian Spies (D), KTM, 118, (-772)


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