MotoGP: Das Reifendruck-Drama geht weiter

Antonio Cairoli (Ducati) über weitere Renneinsätze

Von Thoralf Abgarjan
Antonio Cairoli begeisterte in Arco die Fans

Antonio Cairoli begeisterte in Arco die Fans

Das Comeback von Cross-Ikone Antonio Cairoli auf der Ducati Desmo 450 verlief zwar nach dem Samstagsausfall nicht optimal, aber der Sizilianer demonstrierte das Potenzial der Desmo 450 und hat sogar noch weitere Pläne.

Das Comeback der italienischen Motocross-Ikone Antonio Cairoli war das Highlight des Wochenendes in Trentino. Die Startnummer 222 auf einem reinrassig italienischen Bike und auf heimischen Boden zu erleben, war nicht nur für die italienischen Fans ein ganz besonderer Leckerbissen. Mit ihren roten Bengalos verwandelten sie die Strecke vor dem Start der MXGP in eine tobende rote Fankulisse.

«Dieser Einsatz kam völlig unerwartet», erklärte der neunfache Weltmeister, der spontan als Ersatz für den verletzten Werksfahrer Mattia Guadagnini eingesprungen war. «Mein Trainingsplan war darauf ausgelegt, dass ich im Spätsommer fit bin, vielleicht gegen Juni oder Juli. Seit November letzten Jahres habe ich keine Renndistanz mehr unter realen Bedingungen zurückgelegt. Aber das Fahren macht mir weiterhin Freude.»

Aus sportlicher Sicht hätte es für Cairoli aber kaum schlechter laufen können, denn das Qualifikationsrennen am Samstag musste er schon nach der ersten Runde mit einem defekten Hinterrad aufgeben, als er nach ausgezeichnetem Start im Bereich der Top-6 rangierte. Doch mehrere Speichen seines Hinterrades rissen und das bedeutete, dass er in die Wertungsläufe am Sonntag vom letzten Gate aus starten musste.

Antonio wählte den äußersten rechten Startplatz und ließ das linke Gate neben sich sogar frei. Somit konnte er am Start die Traktion der Desmo 450 optimal nutzen, ohne auf der Startgeraden mit einem Kontrahenten zu kollidieren. Er zirkelte seine Ducati außen um de Pulk herum und befand sich nach der ersten Kurve sensationell im Bereich der Top-7. Am Ende ließen seine Kräfte natürlich nach und der Sizilianer fiel auf Platz 13 zurück. Doch angesichts der kurzen Vorbereitungszeit war dies mehr als nur ein ein Achtungserfolg.

Es folgte der zweite Lauf: «Meine Reserven waren nach dem ersten Lauf total aufgebraucht, der Tank leer», resümierte Cairoli, der das zweite Rennen dann aber trotzdem noch innerhalb der Punkteränge auf Platz 19 beenden konnte. «Die Fans und die Atmosphäre waren großartig», resümierte der Sizilianer.

Zwei bis drei Grands Prix könnte er sich nach der Erfahrung von Arco noch vorstellen. Auch das Thema USA ist für ihn weiterhin interessant: «Es gibt noch keine genauen Pläne, aber im Juli würde ein Start in den USA durchaus Sinn ergeben», erklärte er am Rande des Trentino-Grands-Prix. Im Juli beginnt in den USA der offizielle Verkauf der Desmo 450 und zu diesem Zeitpunkt stehen die Rennen in RedBud, Spring Creek und Washougal im Kalender.

Kurzum: Die Karriere des Antonio Cairoli ist längst noch nicht vorbei. Die Desmo 450 konnte in Pietramurata durch Leistung und Traktion überzeugen. Und einen Fahrer wie Cairoli zu sehen, ist und bleibt ein Highlight. Die Zeiten bleiben spannend.

Ergebnis MXGP Pietramurata:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 1-1
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 2-2
3. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 5-3
4. Lucas Coenen (B), KTM, 3-6
5. Ruben Fernandez (E), Honda, 7-4
6. Maxime Renaux (F), Yamaha, 4-7
7. Jan Pancar (SLO), KTM, 9-8
8. Kevin Horgmo (N), Honda, 14-5
9. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 10-11
10. Ben Watson (GB), Beta, 12-12
11. Marcel Stauffer (A), KTM, 11-13
12. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 8-16
13. Andrea Bonacorsi (I), Fantic, 16-9
14. Jago Geerts (B), Yamaha, 15-10
15. Jeremy Seewer (CH), Ducati, 6-22
16. Antonio Cairoli (I), Ducati, 13-19
17. Tom Koch (D), Beta, 19-14
18. Ivo Monticelli (I), Kawasaki, 33-15

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