Nervenkrieg: Paulin sauer auf Pourcel
Gautier Paulin und Christophe Pourcel
Im Kampf um den letzten Platz auf dem Treppchen in der MX1-Gesamtwertung werden die Messer gewetzt. Lediglich sechs Punkte trennen die beiden Markenkollegen und Landsmänner Gautier Paulin und Christophe Pourcel. Bei diesem Duell geht es nicht nur um Prestige, sondern auch um lukrative Bonuszahlungen der Sponsoren.
Wie geladen die Stimmung zwischen den beiden Kontrahenten ist, zeigte sich bereits am Samstag, als es einen kleinen Zwischenfall beim Start zum Qualifikationsrennen gab. «Wie jeder weiss, präpariere ich vor dem Start keine Startspur für mich», schilderte Pourcel auf Nachfrage. «Ich will mich vor dem Start ungestört konzentrieren und mich nicht mit der Startspur befassen. Da ich die schnellste Zeit gefahren bin, durfte ich mir als erster die Spur aussuchen. Ich habe die gewählt, die Paulin zuvor präpariert hatte. Das mag manchem sauer aufstossen, aber ich hatte die schnellste Trainingszeit, also darf ich mir die Spur aussuchen die ich gerne möchte. Ich sehe daran nichts verwerfliches. Ich hätte auch nichts dagegen wenn ein anderer Pilot das gleiche mit mir machen würde.»
«Gautier sah die Sache aber offensichtlich nicht so entspannt», fuhr Pourcel mit seiner Schilderung fort. «Er hat sich neben mich gestellt und ist beim Start sofort auf meine Seite rüber gezogen. Ich konnte einen Sturz nur knapp verhindern. Er war wohl ziemlich sauer auf mich.»
Pourcel blieb gelassen, brannte im Rennen ein wahres Feuerwerk ab und kämpfte sich von Rang 10 auf den zweiten Platz nach vorne. Auch an Paulin vorbei. «Ich habe ihn nicht gerammt oder sonst irgendwie unfair überholt», meinte Pourcel. «Das ist nicht mein Stil.»
Am Sonntag war die Sachlage klar. Während Pourcel zweimal auf den zweiten Platz fuhr, musste sich Paulin mit den Rängen 7 und 3 zufrieden geben. Damit schrumpfte der Vorsprung des Werkspiloten auf nur noch sechs Punkte. Fortsetzung folgt: Am 23. September in Teutschenthal.
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