Ernée-GP: «Es ist Zeit für etwas Grosses»
Max Nagl: Vor Vier Jahren siegte er in Ernée
Es gab einen Wechsel auf dem Präsidentenstuhl, eine vier Jahre dauernde Lücke und einen Vertrauensvorschuss für den Moto Club Ernée, um die Motocross-WM für dieses Wochenende zurück auf seinen steilen, hügelig gelegenen Circuit zu bringen. Der Frankreich-GP ist die achte von 17 Runden.
Letztmals fand 2009 ein Grand Prix im Pays de la Loire statt, ausser wurde in Ernée 2005 das Nationen-Motocross ausgetragen. Das damals sehr gut besuchte Nations gilt als Startpunkt der Wiederbelebung der Team-WM, seit 2005 kamen im Schnitt jährlich 50.000 Zuschauer zum Nationen-Cross. Dieses Wochenende schauen die Industrie und die Fans in Frankreich nach Ernée (eine Region mit grosser Passion für den Offroad-Motorradbereich), um zu sehen, ob dieser Grand Prix nachhaltig sein kann.
Die Rennen zur Französischen Meisterschaft, die seit dem letzten WM-Besuch in Ernée ausgetragen wurden, waren publikumswirksame Meetings. Clubpräsident Philippe Lecomte hat sich seit seiner Amtsübernahme vor fünf Jahren für die Rückkehr des GP eingsetzt. Das Rennen an diesem Wochenende stützt sich auf den Einsatz von 600 freiwilligen Helfern. Im Vorverkauf wurden bereits mehr Tickets abgesetzt, als 2009 am ganzen Event erschienen waren. 11.000 zahlende Zuschauer sind einkalkuliert, um keinen Verlust zu schreiben und weitere GP in Zukunft ins Auge fassen zu können.
«Es gibt einige andere Circuits und Organisatoren, die nun gespannt nach Ernée schauen, ob der Grand Prix gut ankommt und ob sich das Rennen finanziell lohnt», sagt Presse-Chef Pascal Haudiquert, der auch ein angesehener Journalist in der Szene ist. «Der GP war in den letzten Jahren immer in St-Jean d´Angely, das Publikum und der Club brauchten einen Wechsel. 2011 fand auch noch das Nationen-Cross dort statt. Es fühlte sich an, als ob in Frankreich in letzter Zeit der Top-Motocross-Event zu oft am selben Ort stattgefunden hat.»
Haudiquert: «Ich glaube daran, dass in Ernée eine ordentliche Stimmung herrschen wird und ich hoffe, dass das Wetter gut ist, denn das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Es ist im Moment einer der besten Orte für Motocross in Frankreich. Ernée muss einige Kosten decken, denn die Infrastruktur ist gut. Es ist ein Grand-Prix-Kurs, in den investiert wurde, aber nun ein paar Jahre keinen GP ausgetragen konnte. Also sollte wieder etwas Grosses hier stattfinden.»
Die Rückkehr nach Ernée lässt die deutschen Fans hoffen, denn beim letzten Gastspiel 2009 gewann Max Nagl die MX1-Klasse auf einer Werks-KTM. Jetzt will der Bayer auf seiner Werks-Honda das erste GP-Podest 2013 holen, nachdem er es in Brasilien noch knapp verpasst hatte.