Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Hitzeopfer Max Nagl: «Ich habe mehr erwartet»

Von Matthias Dubach
Beim Heim-GP auf dem Lausitzring holte der Lokalmatador zweimal Rang 12. Wegen der Hitze hatte Nagl sogar einen Boxenstopp einlegen müssen.

Die qualvolle Hitze mit Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius in der Lausitz traf das Honda-Werksteam mit voller Wucht. Im zweiten Lauf des Deutschland-GP mussten mit Max Nagl und Evgeny Bobryshev gleich beide CRF450R-Piloten einen Stopp an den Boxen einlegen, um sich mit kaltem Wasser übergiessen zu lassen. «Das war ein wirklich schwieriger Heim-GP für mich», musste Nagl einsehen. «Ich habe mehr erwartet, obwohl ich in den letzten Wochen krank war. Denn ich hatte mich vor dem Rennen viel besser als zuletzt gefühlt.»

Aber mit zwei zwölften Rängen und den 14. Platz im GP-Klassement konnte der Hoffnungsträger der einheimischen Fans dem «Circus Maximus» seinen Stempel nicht aufdrücken. «Das heisse Wetter war für jeden dasselbe, aber es war so schwierig. Im ersten Lauf hatte ich einen guten Start, obwohl ich in der ersten Kurve nach aussen gedrückt wurde. Nach ein paar Runden bin ich mit van Horebeek kollidiert und gestürzt. Obschon ich wieder ein paar Positionen gut machen konnte, war das Resultat nicht so gut», stellte Nagl fest.

Der Plan bestand schon vor dem Rennen

Vor dem zweiten Durchgang riss die Wolkendecke mehr und mehr auf, die Hitze nahm nochmals zu. Nagl: «Meine Erholung fürs zweite Rennen war in Ordnung, beim Start war ich im Mittelfeld. Ich konnte nicht zur Frontgruppe aufschliessen, aber ich habe ein paar gute Überholmanöver gezeigt. Danach wurde mir immer heisser und heisser, das hat mich im Kopf total erschöpft. Ich wusste, dass der zweite Lauf hart werden wird. Deshalb habe ich mit meinem Mechaniker einen Plan geschmiedet, dass ich reinkommen und mich mit kalten Wasser übergiessen lassen würde, um den Körper zu kühlen. So könnte ich das Rennen beenden, wenn ich mich zu heiss fühlen würde, das wäre immer noch besser, als das Rennen nicht zu beenden.»

Genauso kam es. «Das haben wir dann gemacht, ich konnte in den letzten Runden nochmals einige überholen, inklusive van Horebeek, der sich ebenfalls abkämpfte. Ich denke, ohne den Stopp hätte ich das Rennen nicht beenden können», sagte der Honda-Pilot, der nicht stolz auf den Vorfall ist. «Ich weiss, dass es keine gute Lösung ist, an die Boxen zu kommen, aber es war der beste Plan, um ein paar Punkte zu holen. Mein Körper war so ausgelaugt, aber ich musste weitermachen und das Beste daraus machen.»

Durch die Probleme wurde der Deutschland-GP statt zu einem Highlight zum zweitschwächsten WM-Wochenende dieser Saison, nur in Katar holte Nagl – ebenfalls geschwächt durch Magenprobleme – weniger Punkte.

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