Max Nagl nach Quali-Rennen: «Ich war komplett leer»
Das Qualfying-Rennen der MX1-Klasse auf dem EuroSpeedway wurde bei 34 Grad Celsius – als Max Nagl nach seinem sechsten Rang beim Teamzelt seine Honda abstellte, ging es auf direktem Weg zum Wohnmobil, wo ein Wasserschlauch und sein aufblasbarer Pool wartete. «Die Hitze ist brutal gewesen», atmete der bald 26-Jährige durch, der ausserdem durch seine Mageninfektion weiterhin geschwächt ist.
Da es am Sonntag bis zu 38 Grad heiss werden könnte und die beiden Läufe 15 min länger dauern, meinte Nagl: «Ich muss ehrlich sagen, dass es am Sonntag richtig schwer wird. Obwohl das Qualirennen kürzer war, war ich jetzt beim Fahren schon komplett leer. Am schlimmsten ist es, wenn man stehen bleibt, weil die Hitze dann so aufkommt, und das Motorrad ist auch noch heiss.»
Nagl: «Ich muss mir für Sonntag eine Taktik überlegen, damit ich das Rennen durchstehe. Ich denke, es wird sich schon in den ersten zehn Minuten entscheiden. Die Taktik wird anders sein wie bei einem Rennen unter gewöhnlichen Wetterbedingungen. Ich habe es daran gemerkt, weil unsere Rundenzeiten bis zu fünf Sekunden langsamer geworden sind. Das war ab der zehnten Minute bei jedem Fahrer so gewesen. Denn es geht einfach nicht anders, körperlich kann man das nicht aushalten. Das wird am Sonntag mehr ein Durchkommen bis zum Ziel, für jeden.»
Neues Startsystem besteht den Test mit Bravour
Abgesehen von den Problemen mit der Glutofenhitze in der Lausitz zog der Bayer aber ein zufriedenes Fazit nach dem ersten Tag des Heim-GP. Das neue System für den Start mit dem absenkbaren Heck (SPEEDWEEK.com berichtete) funktionierte einwandfrei. «Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Es hat super geklappt mit den neuen Teilen für den Start. Ich war fast vorne, ich war Zweiter», schilderte Nagl, der hinter dem späteren Rennsieger Tommy Searle (Kawasaki) in die erste Kurve einbog.
Dann ging auch Gautier Paulin am Lokalmatadoren vorbei, Nagl nistete sich auf Rang 3 ein. «Aber dann bin ich in einer Kurve gestürzt, mir ist das Vorderrad weggerutscht. Das kann passieren. Ich habe ein paar Plätze verloren, konnte aber zwei Gegner wieder überholen. Am Ende war ich Sechster, das ist Okay für den Sonntag.»
Nach dem ersten Tag auf dem EuroSpeedway kennt der MX1-Hoffnungsträger der deutschen Fans die neue Strecke nun aus den Trainings und dem Quali-Rennen. Nagl: «Ich komme mit der Strecke super klar, es macht richtig Spass hier zu fahren. Die Strecke ist gut gebaut. Mein Eindruck von der Besichtigung am Donnerstag hat sich bestätigt, es gibt einige tiefe Spuren. Die Strecke ist sehr kaputt, weil sie frisch gebaut wurde, sie wurde nicht festgefahren wie auf einer Naturstrecke. Die Erde ist sehr locker, jetzt gibt es tiefe Spuren und viele Löcher. Ich schätze, am Samstagabend wird an der Strecke einiges gerichtet. Dann wird es am Sonntag schon gut werden.»
Übrigens: TV-Sender Sport1 begleitet Max Nagl bei seinem Heim-GP hautnah, die Bilder werden im Zuge der Liveübertragung der Rennen am Sonntag auf Sport1+ (ab 12.00 Uhr) und am darauf folgenden Samstag in der Highlight-Show auf Sport1 (21.00 Uhr) gezeigt.