Wie ist Kimi Räikkönen als Chef, Antti Pyrhönen?
IceOne-Teamchef Kimi Räikkönen, MX1-Pilot Rui Goncalves und Teammanager Antti Pyrhönen (v. li.)
In der Formel 1 hat Kimi Räikkönen längst den Ruf weg, ausserhalb seines Lotus-Rennwagens stets etwas lustlos und desinteressiert zu sein. Im Fahrerlager der Motocross-WM kann sich dieser Meinung kaum jemand anschliessen – schon gar nicht Antti Pyrhönen, der Kimi Räikkönens Team IceOne Racing in der Königsklasse MX1 als Teammanager leitet. «Er ist ein guter Chef, er ist wirklich sehr interessiert an Motocross. Und selbstverständlich auch an seinem Team. Es ist einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er weiss, was er will. Wir teilen dieselbe Philosophie, wie wir die Dinge anpacken wollen», stellte der Finne fest, der vom F1-Star auf die Saison 2013 hin engagiert wurde.
Hat der F1-Weltmeister von 2007 überhaupt Zeit, sich um sein Hobby IceOne Racing zu kümmern? Pyrhönen: «Natürlich hat er seine eigene Karriere und ist damit sehr beschäftigt. Aber er ist beim Team soviel involviert, wie es seine Zeit zulässt. Kimi ist interessiert, wir kommunizieren viel per Telefon und E-Mail. Wir haben auf diese Weise viel Konversation und entscheiden die Dinge gemeinsam.»
Der Schweiger aus dem Norden als grosser Kommunikator – gilt sogar an einem Wochenende wie diesem, wenn auf dem Lausitzring die MX-WM und auf dem Hungaroring die Formel 1 ihre Rennen austrägt? «Wenn er selber ein Rennwochenende hat, kommt es darauf an, wie es läuft, ob er Zeit hat. Aber per E-Mail geht es schon. Er ist sehr interessiert und ist zufrieden, wie es läuft.»
2014 mit Husqvarna
Natürlich lief auch die wichtigste Entscheidung in dieser Saison für IceOne nicht ohne den Teambesitzer ab. Kimi Räikkönen wird 2014 Verantwortlicher des Husqvarna-Werkseinsatzes in der MX1-WM. «Er war natürlich auch bei dieser Entscheidung involviert. Das war ein grosser Schritt vorwärts für uns, Kimi war auf jeden Fall bei diesem Vorgang beteiligt», versichert Pyrhönen, der seine eigene Karriere Ende 2009 beendet hat.
«Wir kennen uns schon sehr lange, wir haben uns schon immer über Motocross unterhalten. Er hat mich viele Male um meine Meinung gefragt über verschiedene Aspekte. Dann habe ich meine Karriere beendet, deshalb hat er mich irgendwann gefragt: ‹Antti, kannst du diesen Job für mich übernehmen?›»