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Kimi Räikkönen: Lieber Motocross als Formel 1

Von Mathias Brunner
Eigentlich hätte Kimi Räikkönen in Moskau an der Formel-1-Demo teilnehmen sollen. Aber der Finne besuchte lieber einen Motocross-Anlass für den guten Zweck.

Eigenwilligkeit ist bei Kimi Räikkönen Lebensgrundsatz: Der Formel-1-Champion von 2007 schwänzte am vergangenen Wochenende die Demonstrationsfahrt der Formel-1-Renner in Moskau, dafür reiste er lieber zur wohltätigen Veranstaltung der belgischen Motocross-Legende Stefan Everts (40) in Genk.

Kimi Räikkönen betreibt ein eigenes Rennteam in der Motocross-WM (IceOne Racing MX Team), der Portugiese Rui Goncalves (28) liegt in der MX1-WM derzeit auf dem neunten Zwischenrang, der Elsässer Xavier Boog (26) ist WM-14. Kimi Räikkönen über die Gründe der Teamgründung vor zwei Jahren: «Ich habe durch meinen Sport viel erreicht. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben.» In der nächsten Saison wird IceOne das offizielle MX1-Werksteam von Husqvarna, das Fahrerduo steht noch nicht fest. Räikkönen liess aber bei der Verkündung durch Husky-Besitzer KTM durchblicken, dass er auch auf der Pilotenseite aufrüsten will.

Über Ostern reiste Räikkönen nach Valkenswaard, um die Geschicke seiner Fahrer zu beobachten, vor acht Tagen war er beim Finnland-MX-GP in Hyvinkää, nun zog es ihn zum «Everts & Friends Charity Race» nach Genk, wo es sich der Lotus-Formel-1-Star nicht nehmen liess, die Horensbergdam-Strecke selber unter die Räder zu nehmen.

«Als Kind liebte ich Motocross. Das war meine erste grosse Leidenschaft, heute ist es ein Hobby. Natürlich ist dieser Sport ganz anders als die Formel 1, aber Motocross sollte nicht unterschätzt werden. Dies ist eine der komplexesten technischen Sportarten.»

Auf die Frage, ob es als Grand-Prix-Star nicht ein wenig gefählich sei, Motocross zu fahren, lacht Kimi: «Ich fahre ja nicht besonders schnell und versuche jeweils, keine Dummheiten zu machen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Lotus über meinen Ausflug sehr glücklich ist.»

Bei Lotus zuckt man bei solchen Aktionen zu die Schultern: Einer der Gründe, wieso der Australien-GP-Sieger 2013 dort so glücklich ist – man lässt Kimi eben Kimi sein.

Räikkönen half dem zehnfachen Motocross-Champion Stefan Everts, Geld für verschiedene wohltätige Stiftungen zu sammeln, für Kinder und Jugendliche in Not. Stefan Everts: «Ich fand es toll, dass Kimi gekommen ist und dass die Fans ihn auf einem Dirt Bike von Cyclo MX Race sehen konnten.»

Die Cross-Fans kamen in Genk voll auf ihre Kosten: Weltmeister wie Antonio Cairoli und Jeffrey Herlings zum Anfassen, dazu die belgische Elite aus Ken De Dycker, Kevin Strijbos, Jeremy van Horebeek, Joel Roelants, Johan Boonen, Mike Verstraeten, Nick Triest und Danny Theybers. Aus der MX1 war der Franzose Gautier Paulin da, dazu die Asse Jordi Tixier, Glen Coldenhoff, Dean Ferris, Xavier Boog, Rui Goncalves, Petar Petrov, Eric Sorby, Maria Franke und Antti Pyrhönen.

Everts und Räikkönen kennen sich seit längerem, vor kurzem erst huschten sie auf zwei Rädern durch die finnischen Wälder.

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