Neue Zweitakt-EMX300: Ohne Werkteams – wer ist dabei?
KTM-Rennchef Pit Beirer: Präsentation der 300-ccm-Modelle von KTM, Husqvarna und TM in Teutschenthal
Die Motocross-WM hat sich schon lange zu dem Punkt entwickelt, dass die zwei Hauptklassen – MXGP und MX2 – zur Heimat der Besten der Besten und derjenigen mit genügend Ressourcen für Rennsport auf höchstem Niveau geworden ist. Die Einführung der neuen Europameisterschaft für Zweitakter bis 300 ccm durch GP-Promoter Youthstream und des Kontinentalverbandes FIM Europe (Ex-UEM) wird für solche Fahrer eine Plattform bieten, die auf das Rampenlicht hoffen.
Solche Fahrer, die nicht mehr wirklich zum Nachwuchs gehören, die nicht Kandidaten für etablierte Teams sind und die nicht den Aufwand auf sich nehmen können, an der 18 Runden dauernden Grand-Prix-Kampagne durch 16 Länder teilzunehmen. Die sechs Rennen der «EMX300» werden im Rahmen der Grands Prix in Spanien (Talavera), Grossbritannien (Matterley), Italien (Maggiora), Schweden (Uddevalla), Finnland (Hyvinkää) und Belgien (noch nicht bekannt, gemäss Gerüchteküche ein Ort in Flandern und nicht in Wallonien) ausgetragen.
2014 werden wir die Debüt-Saison dieser Meisterschaft erleben, die bei den GP das existierende Rahmenprogramm mit 125-ccm-Zweitaktern, 150-ccm-Hondas und der EMX250 (der letzte Schritt vor der MX2-WM) ergänzt.
Youthstream spricht von grossem Interesse
Youthstream und der Weltverband FIM hielten zur neuen Serie am Rande des Motocross der Nationen in Teutschenthal letzten September eine Pressekonferenz ab, mit dabei waren die Vertreter von Herstellern, deren Serienprodukte ideal für die EMX300 sind: KTM, TM und Husqvarna. Yamaha ist der einzige japanische Hersteller, der noch immer 250-ccm-Zweitakter baut. Es scheint, dass die Attraktivität an der neuen Serie gross ist. «Es gibt grosses Interesse daran», bestätigt Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo. «Es wird eine permanente Entry List geben wie in den anderen EM-Klassen (Anm.: 125 und 250 ccm).»
Obwohl noch kein einziger Team- oder Fahrername publik geworden ist und eine offizielle Startliste erst im Vorfeld des Auftakts am 11. Mai in Spanien zu erwarten ist, kann davon ausgegangen werden, dass keine Werk-Teams dabei sind. «Die Motorräder von Husqvarna und KTM sind erhältlich, aber wir werden kein Team direkt mit dem Werk sponsern», sagte KTM-Rennchef Pit Beirer, «nur durch unsere Importeure und Händler.»
Angesichts der Idee hinter der Meisterschaft, kostengünstigen und spannenden Rennsport und dank der Zweitakter einen Hauch von Nostalgie zu bieten, ist die Anwesenheit von offiziellen Teams der europäischen Hersteller nicht ein wesentlicher Faktor. Der Reiz der EMX300 wird erst abschätzbar sein, wenn die Kaliber der Fahrer, die von nationalen Vertretungen und Sponsoren geschickt werden, bekannt sind.
Wie viele Ex-GP-Piloten, «gute Namen» oder kompetitive Fahrer werden überhaupt dabei sein, die von der Serie-Teilnahme leben können? Oder wird der Reiz des Neuen das bereits schon vollgepackte Rahmenprogramm überstrahlen? Die Anwesenheit von Zweitaktern (und zwar ohne pubertierende Teenager darauf) wird in der ersten Phase eine gewisse Aufmerksamkeit garantieren. «Wir sind sehr neugierig zu sehen, wie sich diese Meisterschaft entwickelt. Unser Glauben an die Zweitakter ist stark», stellte Luongo fest.