Trotz GP-Sieg: Glenn Coldenhoff verlässt Suzuki!
In Tensfeld fühlt sich Glenn Coldenhoff nach eigenem Bekunden wie zu Hause. Kein Wunder, für Niederländer ist das Fahren auf Sandstrecken so normal wie für Chinesen das Verzehren von Hunden. Somit kreisen die Gedanken des 24-Jährigen vor allem um die Zukunft. Seine Zeiten beim Suzuki-Werksteam unter Sylvain Geboers sind gezählt.
Coldenhoff: «Zunächst hat Suzuki für mich gute Arbeit gemacht in den letzten zwei Jahren. Mein Vertrag läuft aus und ich werde mir ein neues Team suchen. Das weiß ich schon länger und für mich ist das noch mal eine Extramotivation. Ich verlasse Suzuki und es wäre auch komisch, weiter mit ihnen zu arbeiten. Schließlich haben sie nicht mehr an mich geglaubt und wenn ich bleibe, wäre das nicht in Ordnung für mich. Außerdem, wenn man einen GP gewinnt im ersten MXGP-Jahr, dann gibt es genug Angebote. Wir analysieren jetzt alles, wichtig ist, dass mein Mechaniker bei mir bleibt. Es gibt keine Deadline für ein neues Team, zuerst muss über alles gründlich gesprochen werden.»
Beim letzten Grand Prix im lettischen Kegums konnte Coldenhoff einen unerwarteten Tagessieg feiern, seinen ersten in der MXGP-Klasse. Und das in seinem Rookie-Jahr! Im ersten Finale lieferte sich der Suzuki-Pilot einen harten Kampf mit seinem Kumpel und Teamkollegen Kevin Strijbos, letztlich setzte sich Coldenhoff durch.
«Ich trainiere oft mit Kevin und er ist eigentlich meistens hinter mir», sagte der Mann aus Heesh gegenüber SPEEDWEEK.com. «Also war das für mich keine Überraschung, dass er im ersten Lauf hinter mir finishte – alles wie im Training. Meine schnellste Runde war eine Runde vor Schluss, das bedeutet, mein Fitnesszustand ist sehr gut. Dass ich beide Holeshots gewinnen konnte, ist das Ergebnis harter Arbeit. Das zahlt sich jetzt aus, ich hatte lange Zeit keinen Startsieg mehr. Im zweiten Lauf hatte ich alle Hände voll zu tun, um den Tagessieg zu sichern. Am Anfang musste ich Bobryshev abwehren, dann Cairoli und zum Ende hin Paulin. Ich konnte den zweiten Platz trotzdem halten, ich bin einfach meinen Stiefel gefahren und habe nichts Außergewöhnliches gemacht. Es war einfach soweit. Erst am Abend hab ich realisiert, was passiert ist und konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Im Interview nach dem Rennen war das noch komplett anders, da hat sich alles wie an einem ganz normalen Renntag angefühlt.»