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Stefan Everts über Ben Townley: «Kein gutes Comeback»

Von Kay Hettich
Ben Townley musste seine Saison bereits beenden

Ben Townley musste seine Saison bereits beenden

Der erfolgreichste Motocrosser aller Zeiten erlebt in seinem ersten Jahr als Suzuki-Teamchef sämtliche Höhen und Tiefen. Was der Belgier von Ben Townley, Kevin Strijbos, Jeremy Seewer und Brian Hsu hält.

Stefan Everts übernahm 2015 das Suzuki-Werksteam von Sylvain Geboers und landete seinen ersten großen Coup mit der Verpflichtung des Neuseeländers Ben Townley. Doch der Traum wurde schnell zum Albtraum.

«Mein erstes Jahr mit dem Suzuki-Team war nicht einfach, aber damit hatte ich gerechnet, besonders in der MX1-Klasse. Mit älteren Fahrern zu arbeiten ist immer schwieriger als mit Jüngeren. Was Ben betrifft, ich bin trotz allem froh, dass wir es versucht haben. Er hat uns viel mediale Aufmerksamkeit gebracht. Wir haben nicht damit gerechnet, dass er um den Titel kämpft. Aber er hatte vom ersten Tag an Schwierigkeiten mit seinem Körper, mit vielen Verletzungen. Es war kein gutes Comeback.»

Für die übrige Mannschaft hält der zehnfache Weltmeister Lob, aber auch Kritik parat. «Bei Kevin Strijbos haben wir uns Einiges erhofft, nachdem er im Winter super gearbeitet hat und zum Saisonstart topfit war», blickt der Teamchef zurück. «Aber leider schwächelte er ebenfalls sowohl mit dem Motorrad als auch körperlich. Der Sieg in Lommel war ein Kick für ihn, hoffentlich zeigt er uns noch mehr. Er hat so viel fahrerisches Talent, aber er hat nie sein volles Potential erreicht, solange ich ihn kenne. Deshalb will ich ihn immer unter Druck setzen. Ich weiß, dass so etwas gerade in seinem Alter schwer ist. Aber ich gebe nicht auf, bis er sein bestes Level erreicht.»

Was ist mit Townley-Ersatz Arminas Jasikonis? «Da warten wir mal die kommenden GP’s ab», hält sich der Rekordsieger bedeckt. «.Nächste Woche fällt die Entscheidung, ob er die beiden US-Rennen fahren wird. Was nächstes Jahr passiert? Er ist im Rennen um den zweiten MX1-Platz, es wird in den nächsten Wochen eine Entscheidung von mir geben.»

Begeistert zeigt sich Everts dagegen von der 250er-Abteilung, insbesondere vom Zweiten der MX2-WM, Jeremy Seewer. «Von Jeremy’s Entwicklung war ich wirklich überrascht», gibt Everts gerne zu. «Er ist ein sehr offener Mensch, hat eine tolle Mentalität und hat von Saisonbeginn an Gas gegeben. Wir haben im Winter sehr hart gearbeitet, ich habe Jeremy und seine Familie gut kennengelernt. Dann begann seine unglaubliche Serie von Podiumsplätzen. Da waren wirklich ein paar harte Rennen dabei und sein Ergebnis als Zweiter in der MX2-Wertung ist einfach großartig.»

Mehr erwartet hat Everts dagegen vom talentierten Brian Hsu. «Bei Brian läuft es nicht so gut, er hat mentale Probleme, aber auch mit dem Bike so seine Schwierigkeiten. Dazu kommt, dass die Zusammenarbeit mit ihm und seinem Vater nicht leicht ist», kritisiert Evers. «Sie haben uns bereits zu Saisonbeginn gesagt, dass sie in die USA wollen und wir versuchen, einen Weg für ihn zu finden.»

«Bas Vaessen hatte ein fantastisches Jahr bisher. Am Anfang war er noch nicht soweit, aber es gab einen Wendepunkt und von da an wurde er immer stärker. Bis auf sein Pech in England war alles in Ordnung. Solange wir sehen, dass der Fahrer Fortschritte macht, sind wir zufrieden.»

Zu guter Letzt befragten wir den Suzuki-Teamchef, was es mit der angeblichen Verpflichtung des jungen Australiers Hunter Lawrence für 2017 auf sich hat. Nach einer kurzen Pause lachte Everts und meinte: «Das ist ein sehr interessantes Gerücht. Ich hoffe, dass es stimmt.»

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