Warum Tim Gajser (Honda) das MXoN 2018 sausen lässt
Tim Gajser wäre der einzige konkurrenzfähige MX-Pilot aus Slowenien beim MXoN
Tim Gajser hat in der Sommerpause vor dem Schweizer Grand Prix an diesem Wochenende in Frauenfeld aufhorchen lassen. Der Doppelweltmeister der Jahre 2015 (MX2) und 2016 (MXGP) verkündete zunächst, dass er nicht am Motocross der Nationen teilnehmen werden. In dieser Woche meldete sich der 21-Jährige dann noch einmal zu Wort, um allen Fans klar und deutlich auch die Gründe für sein Fernbleiben darzulegen.
Ein Problem: das kleine Land Slowenien verfügt im Moment neben Gajser kaum über konkurrenzfähige MX-Fahrer. Neben dem Honda-Piloten käme einzig Husqvarna-Privatier Klemen Gercar (27) in Frage, der als ehemaliger MX3-Weltmeister zwar über ausreichend GP-Erfahrung verfügt, aus eigener Kraft in der Königsklasse aber nicht konstant in die Punkte fahren kann.
Dazu kommen laut Gajser auch bedeutende gesundheitliche Gründe. Zur Erinnerung: Der WM-Fünfte hatte im Februar in Mantova einen Horror-Sturz fabriziert, bei dem er sich schwere Kieferverletzungen zugezogen hatte. «Der Termin für die Entnahme der Implantate fällt auch mit dem MXoN zusammen», klärte Gajser auf. «Im Moment habe ich noch vier Platten und 20 Schrauben in meinem Kiefer. Ich hoffe ihr versteht das alle.»
Weiters wies Gajser darauf hin, dass die slowenische Motorsport Föderation AMZS nicht die gesamten anfallenden Kosten für den USA-Trip des Teams inklusive der Betreuer tragen könne. Dies sei vor allem für andere Fahrer ein Problem. «Jeder weiß, wie gerne ich die Farben von Slowenien vertrete – alleine kann ich aber auch nicht antreten», knurrte Gajser.
Auch die nationalen Journalisten nahm sich Gajser in einem Nebensatz zur Brust. Diese hatten etwas voreilig von vermeintlicher Lustlosigkeit des Superstars berichtet.