Ken Roczen (KTM) will 2015 wieder ins Nations-Team
Am Rande des ADAC MX Masters in Gaildorf wurde das Team Deutschland für die MXoN 2014 offiziell vorgestellt
Die heute mit Spannung erwartete Pressekonferenz des deutschen MXoN-Teams bot neben den erwarteten Fakten für das kommende MXoN im lettischen Kegums auch jede Menge Unterhaltung.
Für eine große Überraschung sorgte der zuständige Verband DMSB, der in Abwesenheit des eigentlichen Vertreters Jochen Schäfer (weilte in Oschersleben zur Langstrecken-WM!) Ausschussmitglied Marcel Dornhöfer benannte, der aber nicht am Tisch mit den drei Fahrern Nagl, Ullrich und Schiffer sowie ADAC-Mann Dieter Porsch und Teamchef Hubert Nagl Platz nahm und damit nicht an der Diskussion teilnahm.
Die sportlichen Fakten: Marcus Schiffer erhält von Suzuki für das MXoN 2014 eine 250er Factory-Maschine zur Verfügung gestellt und wird damit in Kegums versuchen, die MX2-Klasse aufzumischen. Dafür versprach der Kölner, bis Ende September einige Kilos abzuspecken.
Max Nagl ist der MX1-Pilot und Dennis Ullrich repräsentiert die deutsche Mannschaft in der Open-Kategorie. Ersatzfahrer wird ein Nachwuchsfahrer, der unmittelbar nach Ende der Masters-Veranstaltung in Gaildorf bekanntgegeben werden soll.
Der ADAC und das Team Deutschland haben ein Paket geschnürt, das sicherstellt, dass alle drei Piloten ihre Reise nach Kegums organisiert und vor allem finanziert bekommen. Jeder Fahrer des deutschen Teams bekommt ein Budget, das laut Teamchef Hubert Nagl für das Nations-Event ausreichen soll.
Das Thema «Ken Roczen» war natürlich ständig präsent auf dieser Pressekonferenz.
Nachfolgend zitieren wir die wichtigsten Aussagen.
Hubert Nagl: «Ich habe so oft versucht, Ken an das Telefon zu bekommen: Es hat nicht geklappt. Nur seinen Vater Heiko konnte ich sprechen und der hat mir dann auch die Absage von Kenny übermittelt. Der Hype ist riesengroß um den Jungen, das muss man verstehen. Wegen der Meldung auf Facebook: Was hätten wir denn machen sollen? Offiziell hatten wir gar nichts, nur die telefonische Absage durch Heiko. Das haben wir dann auch kommuniziert.»
Dieter Porsch: «Ich kann nur sagen, es ging nicht um Geld, Reisekosten oder Ähnliches. Wir haben mittlerweile von seinem Management mitgeteilt bekommen, dass es ihm sehr leid tut, er aber aus verschiedenen Gründen nicht kommen kann. Er möchte aber nächstes Jahr wieder gern für das Team und sein Land starten. Man könnte die Sache mit dem Rücktritt von Philipp Lahm aus der Fußball-Nationalmannschaft vergleichen. Da habe ich komischerweise nicht gelesen, dass der DFB versagt hat und dass der Jogi Löw seinen Job nicht gemacht hat. Der Lahm hätte auch noch 4 oder 5 Jahre für Deutschland spielen können. Es war einzig und allein die Entscheidung von Ken, das sollten wir akzeptieren. Aber auch wenn wir einen der weltbesten Fahrer nicht im Team haben, sind es absolute Klasseleute, die uns richtig gut in Kegums vertreten werden. Wir sollten jetzt nach vorn schauen.»