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Gespann-WM Roggenburg/CH: Merkwürdiger FIM-Bescheid

Von Axel Koenigsbeck
Auch beim MX-Gespann-GP der Schweiz in Roggenburg waren Etienne Bax/Kaspars Stupelis nicht zu stoppen. Eine starke Vorstellung boten die Briten Stuart Brown/Josh Chamberlain.

Im Kampf um die Krone in der Motocross-Gespann-WM lief es in Roggenburg wie zuletzt öfter. Etienne Bax/Kaspars Stupelis gelangen zwar nicht die besten Starts, aber am Ende lag das weltmeisterliche Duo vorne. Koen Hermans/Nicolas Musset konnte noch am ehesten mithalten, doch diesmal machte im ersten Lauf die Schaltung Probleme.

So durften die Titelverteidiger Marvin Vanluchene/Ben van den Bogaart immerhin einmal auf die zweite Stufe des Podiums steigen. Mit weniger Technikdefekten im Lauf der Saison hätten Hermans/Musset gewiss bessere Chancen, ihren Vizetitel zu verteidigen. Im zweiten Lauf verpassten Vanluchene/van den Bogaart die Siegerehrung, nachdem sie sogar die stark auftrumpfenden Briten Stuart Brown/Josh Chamberlain ziehen lassen mussten.

Etwas an der Spitze war diesmal anders: Den Holeshot machten Julan Veldman/Glenn Janssens und nicht wie meistens Arne Dierckens/Robbie Bax. Das belgisch-niederländische Duo stürzte wenig später, weil das Vorderrad blockierte, und musste mit schmerzenden Schultern aufgeben. Veldman fiel derweil auf den elften Rang zurück. Kert Varik/Lauris Daiders wurden von technischen Problemen aus dem Rennen geworfen.

Den zweiten Start gewannen Jake Brown/Joe Millard. Doch konnte Brown jr. die Führung nicht lange halten und musste sogar seinem Vater den Vortritt lassen. Veldman fiel wegen eines Reifenschadens am Seitenwagen aus. Stark setzten sich die neuen Deutschen Meister Petr Kolencik/Matej Hejhal in Szene.

Von den Gastgebern zeigten Marco Heinzer/Ruedi Betschart die stärkste Leistung, obwohl Heinzer durch eine Blessur im samstäglichen Traing etwas gehandicapt war. Die Cuche Vettern traten wieder gemeinsam an und punkteten ebenfalls in beiden Läufen. David Bolliger/Meinrad Schelbert schieden im ersten Lauf verletzt aus. Besser lief es am Ende für Fabian Hofmann/Marius Strauss. Nach einem Crash im ersten Durchgang fuhren die Schweizer im zweiten Lauf als 17. durchs Ziel. Remo Inderbitzin/Andreas Lenherr scheiterten in ihrer Quali-Gruppe als 13. knapp und konnten dann als 10. ihre letzte Chance nicht nutzen. Bleibt zu ergänzen, dass Simon Wälti im Boot des Niederländers Justin Keuben aushalf und nach einem Ausfall zu einem 15. Rang beitrug.

Aus dem deutschen Lager schafften Eddie Janecke/Gordon Bothur die samstägliche Quali-Hürde nicht, während Tim Prümmer/Tobias Lange und Christian Sieber/Michael Klooz im Last Chance auf die rettenden Plätze fünf und sechs fuhren. Adrian Peter/Miroslav Zatloukal konnten sich diesen Umweg mit Rang neun im Quali-Race sparen. Nach einer Karambolage, bei der Peter derb am Rücken getroffen wurde, beendeten die Deutschen Vizemeister diesen Durchgang nicht. Sieber/Klooz verpassten die Punkteränge als 21. nur knapp. Im zweiten Lauf konnten sich alle drei deutschen Teams steigern.

Aber: In einer Runde signalisierte der Transponder nicht die Zieldurchfahrt und Peter wurde als 22. statt als 17. gewertet. Von offizieller Seite erfuhr er, dass es ein Problem gegeben habe und dies der Zeitnahme bekannt sei. Allerdings fühlte man sich daraufhin nicht in der selbstverständlichen Pflicht, das Resultat zugunsten von Peter zu korrigieren, sondern verwies auf die nun verstrichene Protestfrist.

Schaltet man den Verstand ein, müsste eigentlich klar sein, dass ein offenkundiger und der Zeitnahme bekannter technischer Fehler ohne Protest seitens des Teams korrigiert wird. Falls dies entgegen dem Bescheid der Jury nun noch geschieht, kann man den Vorfall als Merkwürdigkeit abheften. Sollten Peter die vier WM-Punkte allerdings nicht nachträglich zuerkannt werden, wirft dies zunächst ein schlechtes Licht auf die Verantwortlichen. Jedenfalls will der Marburger die Sache dann nicht auf sich beruhen lassen: «Gewiss haben meine Resultate auf den Ausgang der WM keinen Einfluss. Aber für mich sind es immerhin vier WM-Punkte.» Wir sind gespannt!

Resultate Motocross-Gespann-WM Roggenburg/CH:

1. Lauf: 1. E.Bax/Stupelis (NL/LV), WSP-Zabel. 2. Vanluchene/van den Bogaart (B/NL), VMC-Zabel. 3. Hermans/Musset (NL/F), WSP-Zabel. 4. S.Brown/J. Chamberlain (GB), WHT-Husqvarna. 5. J.Brown/Millard (GB), WSP-Zabel. 6. Wilkinson/Humphreyerlain (GB), WSP-Zabel. 7. Heinzer/R.Betschart (CH), VMC-KTM. 8. Kolencik/Hejhal (CZ), WSP-Zabel.
9. D.Willemsen/Haller (NL/D), WSP-Zabel. 10. Veldman/Janssens (NL/B), WHT-Mega. 11. Cuche/Cuche (CH), VMC-KTM. 12. Compalati/Chopin (I/F), VMC-Zabel. 13. Santermans/Beleckas (B/LT), VMC-Zabel. 14. Kinge/Gray (GB), VMC-Zabel. 15. Moulds/Anthony (GB/AUS), VMC-Husqvarna. 16. Hroch/Hroch (CZ), WSP-Zabel. 17. Pudlo/Viton (CZ), WSP-Zabel. 18. Hamard/Villaines (F), WHT-KTM. 19. Prümmer/Lange (D), VMC-KTM. 20. Wisselink/van Gaalen (NL), WSP-Zabel.

2. Lauf: 1. E.Bax. 2. Hermans. 3. S.Brown. 4. Vanluchene. 5. Varik. 6. J.Brown. 7. Heinzer. 8. Wilkinson. 9. Compalati. 10. D.Willemsen. 11. Lasagna/Lasagna (I), VMC-Zabel. 12. Kolencik. 13. Moulds. 14. Cuche. 15. J.Keuben/Wälti (NL/CH), VMC-Zabel. 16. Hroch. 17. Hofmann/Strauss (CH), WSP-Huqvarna. 18. Wisselink. 19. Sieber/Klooz (D), WHT-KTM. 20. Foden/Bijenhof (GB/NL), WSP-Zabel.

WM-Stand nach 22 von 28 Läufen: 1. E.Bax 489 Punkte. 2. Vanluchene 418. 3. Hermans 372. 4. Dierckens 330. 5. S.Brown 320. 6. Varik 256. 7. Sanders 252. 8. Compalati 220. 9. Giraud 185. 10. J.Brown 182. 17. Cuche 119. 18. Heinzer 88. 23. Peter 49. 25. Pozzi. 32. 27. Janecke 24. 34. T.Blank 18. 35. Reimann 13. 50. Hofmann 6. 54 H.Müller u. Prümmer je 3. 59. Engelbrecht u. Sieber je 2.

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