Gespann-WM: Bax/Stupelis bauen WM-Führung aus
Starker Auftritt in Kramolin: Martin Walter und Johannes Vonbun
Wie erwartet war der Andrang beim GP von Tschechien deutlich größer als eine Woche zuvor im lettischen Stelpe. So ließ sich absehen, dass bei 43 zur Qualifikation angetretenen Teams kräftig gesiebt wurde. Unverrichteter Dinge mussten Nick Uhlig/Marcus Richter und Markus Prokesch/Philipp Hildebrand heimreisen. Auch die nicht gerade langsame Sabrina van Calster samt Beifahrer Larris Hendrickx verfehlten ihr Ziel knapp.
Andreas Bürgler/Martin Betschart, Martin Walter/Johannes Vonbun, Andreas Clohse/Christian Verhagen, Tobias Garhammer/Bruno Kälin, Benjamin Weiss/Patrick Schneider sowie Michael und Max Frech schafften die Quali-Hürde bereits im ersten Anlauf. Für Roland Suter/Meinrad Schelbert, Axel Richter/Stefan Nicke, Tobias Blank/Michael Klooz, Christophe und Maxime Cuche und Remo Inderbitzin/Stefan Forster war das „Last-Chance-Race“ der Rettungsanker. Kevin Battaglia/Philipp Furrer und Thomas Morch/Robert Godau ergatterten auf den letzten Drücker die Reserveplätze.
Was ihnen allerdings wenig nutzte. Morch kam gar nicht erst zum Einsatz, Battaglia musste im zweiten Lauf mit Technikproblemen aufgeben. Punktelos blieben auch Richter (21./26.), Inderbitzin (26./27.) und Cuche (25./22.). Blank (22./-) musste im zweiten Lauf mit Blasen an den Händen aufgeben. Garhammer (24./24.) hatte schon im Vorfeld zweimal den Motor wechseln müssen. Michael Frech laborierte noch an seinem Muskelfaserriss, den er sich beim Deutschland-GP in Schopfheim zugezogen hatte. Zudem wurde ein Stein auf seine Hand katapultiert, sodass die badischen Brüder im ersten Lauf aufgeben mussten.
Starke Leistungen zeigten dagegen die DM-Spitzenteams Bürgler und Walter, auch Clohse konnte im ersten Lauf gut im Mittelfeld mithalten. Für Weiss/Schneider reichte es hier zu einem WM-Zähler, im zweiten Durchgang verfehlten die Vorarlberger Rang 20 nur knapp. Suter/Schelbert erkämpften in beiden Rennen sogar vier Punkte.
An der Spitze bauten Bax/Stupelis derweil ihren Vorsprung auf Giraud/Musset aus. Den Franzosen misslang bereits der erste Start. Was in Kramolin doppelt schwer wiegt, denn alle Spitzengespanne legen auf der harten Bahn bei derart günstigen Rahmenbedingungen wie am vergangenen Wochenende hohes Tempo vor. Aufholjagden sind daher ein umso mühseligeres Geschäft. Das bekam Giraud im zweiten Lauf noch ärger zu spüren, als ihm beim Start der Motor abstarb und er als 24. aus der ersten Runde kam. Unter diesen Umständen ist der neunte Platz zwischen den starken Gastgeber-Teams Rozehnal und Cermak primär als Schadensbegrenzung einzustufen.
Während Bax die Führung immer unter Kontrolle halten konnte, musste Jan Hendrickx in beiden Läufen hart um seine zweiten Plätze kämpfen. Der Belgier trat recht unerwartet mit Ben van den Bogaart als Beifahrer an – eine Liaison, die bis zum Ende dieser WM währen soll. Wie von den belgischen Kollegen berichtet wird, kriselte es schon länger zwischen Hendrickx und seinem lettischen Partner Elvijs Mucenieks. Und da Fahrer-Weltmeister Ben Adriaenssen in dieser Saison verletzungsbedingt nicht mehr starten will, bot sich der Wechsel an. Bleibt noch abzuwarten, in welchem Beiwagen Mucenieks demnächst zu finden ist.
Mit dem neuen Bootsmann hochmotiviert, konnte sich Hendrickx im ersten Lauf gegen Daniël Willemsen/Robbie Bax und im zweiten Rennen gegen die drängelnden Briten Stuart Brown/Josh Chamberlain durchsetzen. Starke Leistungen boten wiederum die Youngster Koen Hermans und Marvin Vanluchene. Jason Van Daele/Olivier Valcke musste im ersten Lauf aufgeben, weil sich die Mousse im Hinterreifen verabschiedete.
Am letzten Juni-Wochenende folgt bereits die nächste WM-Runde im belgischen Genk. Infos: www.mcsanti.com
Motocross-Gespann-WM Kramolin/CZ:
1. Lauf: 1. Bax/Stupelis (NL/LV), WSP-Zabel. 2. Jan Hendrickx/van den Bogaart (B/NL), WSP-Husqvarna. 3. D.Willemsen/R.Bax (NL), WSP-Zabel. 4. Giraud/Musset (F), WHT-KTM. 5. Brown/J.Chamberlain (GB), WSP-Zabel. 6. Cermak/Cermak (CZ), WSP-Zabel. 7. Hermans/Van Gaalen (NL), WSP-Zabel. 8. Bürgler/M.Betschart (CH), VMC-KTM. 9. Vanluchene/Soenens (B), WSP-Zabel. 10. Walter/Vonbun (D/A), WHT-Zabel. 11. Rozehnal/Rozhenal (CZ/CH), VMC-Zabel. 12. Clohse/Verhagen (B/NL), WSP-Zabel. 13. Jarvis/ D.Chamberlain (GB), WHT-KTM. 14. Cerny/Musil (CZ) WSP-Jawa. 15. Varik/Kurpnieks (EST/LV), WSP-Zabel. 16. Van Werven/Beunk (NL), WSP-Zabel. 17. Sanders/Boxtaele (B), WSP-Zabel. 18. M.Willemsen/Sloot (NL), WSP-Zabel. 19. Suter/Schelbert (CH), VMC-KTM. 20. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel.
2. Lauf: 1. Bax. 2. Jan Hendrickx. 3. Brown. 4. D.Willemsen. 5. Hermans. 6. Vanluchene. 7. Bürgler. 8. Rozehnal. 9. Giraud. 10. Cermak. 11. Walter. 12. Wilkinson/Kirwin (GB), WHT-Zabel. 13. Gert van Werven. 14. Varik. 15. Van Daele/Valcke (B), WHT-Husqvarna. 16. Sanders. 17. M.Willemsen. 18. Cerny. 19. Suter. 20. Jarvis.
WM-Stand nach 14 von 30 Läufen: 1. Bax 311. 2. Giraud 290. 3. Jan Hendrickx 276. 4. D.Willemsen 221. 5. Brown 219. 6. Hermans 179. 7. Bürgler 167. 8. Adriaenssen 161. 9. Vanluchene 142. 10. Rozehnal 140. 19. Clohse 37. 22. Weiss 26. 26. Walter 21. 34. Frech u. Garhammer je 7. 36. Richter 6. 41. Boller, Cuche u. Suter je 4. 45. Prokesch 2.