Stefan Everts: Kritik am Flutlicht in Katar
KTM-Werksfahrer Ken de Dycker bei einem Boxenstopp im Training
Nach dem ersten Training der GP-Geschichte unter Flutlicht traf SPEEDWEEK.de in der Boxengasse der MotoGP-Strecke von Losail auf Stefan Everts, den KTM-Teammanager. Die Zielgerade der MotoGP-Piste ist gleissend beleuchtet – im Gegensatz zur MX-Strecke, wie der zehnfache Weltmeister feststellen musste. «Es scheint, also ob das Licht ein bisschen schwach ist. Einige Scheinwerfer sind zu tief angebracht. Bei den Sprüngen springen die Fahrer in einen Schatten. Beim Abspringen schauen sie an einigen Stellen direkt in die Lampen. Ich hoffe, es geht alles gut an diesem Wochenende. Aber das wird man beim nächsten Mal verbessern müssen», erklärte Everts.
Gegen Katar als Austragungsort hat der Belgier grundsätzlich nichts einzuwenden. «Die Strecke ist gut und trickreich. Die grosse Frage bei Überseerennen ist immer, wie gut die Organisation sein wird. Die ist hier absolut top. Ich denke, in Thailand wird das eine andere Geschichte sein.»
Everts versichert, dass sein Arbeitgeber KTM an den Rennen in Asien interessiert ist. «Man muss neue Märkte erschliessen. Natürlich sind grundsätzlich alle Absatzgebiete wichtig, aber in Europa hat die Finanzkrise ihre Spuren hinterlassen. Expansion ist wichtig. KTM wächst langsam, aber stetig. Letztes Jahr wurde zum Beispiel die Duke sehr gut in Asien verkauft.»
KTM verteidigt 2013 erneut beide WM-Titel, Antonio Cairoli (MX1) und Jeffrey Herlings (MX2) sind wieder die grossen Favoriten. «Tony ist Topfavorit», versichert Everts, dem der Italiener mit einem allfälligen siebten Titel in der ewigen Rekordliste noch näher rücken könnte. «Aber die Konkurrenz ist stärker geworden», warnt Everts, der auch vom Nummer-2-Piloten Ken de Dycker einiges erwartet. «In erster Linie ist er der Backup-Fahrer für Tony. Aber ich bin sicher, dass er noch stärker wird. Er ist extrem motiviert, wenn er gut in die Saison startet, ist er ein Anwärter für regelmässige Podestplätze.»
Bei Herlings wurde Everts am Dienstag mit dem Trainingsturz in Lommel auf unliebsame Weise erinnert, was das grösste Problem des 19-jährige Niederländers ist: «Jeffreys grösster Gegner ist er selber. Ich war bei seinem Sturz nicht dabei, ich hatte einen Termin in Österreich bei KTM. Er hat gesagt, es hatte Eis auf der Strecke. Aber seine Klasse ist so gut, dass er trotz der Verletzung vorne dabei ist», verwies der KTM-Teammanager auf Herlings´ Bestzeit im freien MX2-Training.