Katar-GP: Die Stimmen zum neuen Superfinale-Format
Die besondere Athmosphäre beim Katar-GP
Das in Katar erstmals bei einem Grand Prix durchgeführte Rennformat für die Überseerennen mit dem Superfinale entstand auf Umwegen. GP-Promoter Youthstream wollte bei den GP in Katar, Thailand, Mexiko und Brasilien zunächst zwei gemeinsame Rennläufe mit den Klassen MX1 und MX2 austragen, weil die Startfelder traditionell dürr sind ausserhalb Europa. Aber die Nennungen für den Übersee-Auftakt waren zahlreicher als gedacht. So kam es zur Kompromisslösung, dass beide Klassen je einen Lauf fahren und sich die jeweils besten 20 MX1- und MX2-Piloten im Superfinale treffen.
«Das wird ebenso gut oder gar noch besser als das Nationen-Motocross», bejubelte Youthstream-Chef Giuseppe Luongo am Donnerstag die Erfindung. Im Fahrerlager wird das neue Format nüchterner angenommen. Max Nagl sagte: «Es ist so, wie es ist. Es bringt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich denke, es können einige MX2-Piloten vorne reinfahren.» Der Schweizer Arnaud Tonus ist einer dieser MX2-Kandidaten. «Man muss damit klar kommen. Es ist für alle das gleiche. Aber es ist hart, wenn man gegen 20 MX1-Fahrer antreten muss. Aber für das Fernsehen ist sicher eine gute Show», meinte der Schweizer.
Pascal Rauchenecker vermutet, dass der Spassfaktor für die MX2-Meute begrenzt sein wird. «Es wird eine extrem hohe Dichte geben. Ich glaube nicht, dass viele Fahrer begeistert sind. Für uns wäre es besser gewesen, wenn wir wie normal einfach zwei Rennläufe gehabt hätten. Aber wie es wirklich wird, sehen wir am Samstagabend», stellte der österreichische KTM-MX2-Pilot fest.
Stefan Everts wird als KTM-Teammanager am Samstag das Superfinale als Zuschauer erleben. «Es ist grundsätzlich eine gute Idee. Ich hätte mir aber gewünscht, dass das Superfinale als zusätzliches Show-Element ins Programm kommt. Es wäre besser gewesen, beide Klassen zwei Läufe fahren zu lassen, die Podestzeremonie abzuhalten und die WM-Punkte zu verteilen. Dann im Anschluss hätte das Superfinale stattfinden können, es wäre auch so für das Fernsehen eine gute Show gewesen. Jetzt herrscht für mich etwas ein Durcheinander», schilderte der zehnfache MX-Weltmeister.