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Die Zukunft der Motocross-WM: Das Ende der MX2?

Von Adam Wheeler
Werden ab 2014 weniger Scheinwerfer auf die MX2 gerichtet sein?

Werden ab 2014 weniger Scheinwerfer auf die MX2 gerichtet sein?

Teil 2 unserer vierteiligen Serie über die Zukunft des GP-Sports: SPEEDWEEK.com sprach mit den wichtigsten Herstellern über die mögliche Degradierung der MX2-WM.

Der Motocross-WM stehen die grössten Veränderungen seit dem Übergang von den Zwei- zu den Viertaktern vor zehn Jahren bevor. Wenn das Superfinale-Format weiterhin besteht – womöglich im ganzen GP-Kalender – oder eine neue «MXGP»-Klasse geschaffen wird, sinkt die Bedeutung der MX2-Klasse massiv. Hauptsächlich, weil die 250-ccm-Fahrer und -Technik weniger Fernsehzeit bekommen werden, weil die Entwicklung, die Bikes schneller zu machen, nicht mehr so notwendig sein wird und die besten Fahrer werden rasch eine 350-ccm- oder 450-ccm-Maschine fahren wollen, um auf der grossen GP-Bühne eine Chance zu haben.

Der Weltverband FIM hat bereits bekanntgegeben, dass eine Änderung der technischen Regeln, um die beiden Klassen bei der Leistung näher zusammenzubringen, unwahrscheinlich ist. Neue Strecken-Layouts könnten die Kluft verringern, aber der Effekt wird überschaubar bleiben. Im Moment wird in der stark besetzten MX2-EM mit 250-ccm-Maschinen gefahren; die MX2 könnte in Zukunft noch mehr eine reine Vorstufe der MX1 werden. Es gibt Gerüchte, dass die Altersgrenze von den aktuellen 23 Jahren noch weiter heruntergeschraubt werden soll. Die MX2-Klasse könnte wie bisher bei den Grands Prix zwei Läufe austragen, aber es würde sich nur noch um eine Rahmen-Rennserie der Hauptshow handeln.

Eine Degradierung der MX2 würde den Sport kaum in den Grundfesten erschüttern – aber was denken die Hersteller, die in beiden Klassen antreten und Motorräder verkaufen wollen, über diese mögliche Änderung? «Wir betreiben GP-Sport, um unsere Produkte zu zeigen und Motorräder zu verkaufen», stellte Honda-Manager Roger Harvey fest. «Wenn wir unsere 250er und auch die 450er herzeigen können, ist das grossartig. Wenn es in Richtung eines Superfinale-ähnlichen Formates geht, muss Honda überlegen, ob nicht zwei MX1-Teams besser wären als je eines in der MX1 und MX2. Man muss die Marketingstrategie im Auge behalten: Ist es die Kosten wert, wenn die 250er die eigene Wertung anführt, aber irgendwo auf Rang 8 liegt und so keine Fernsehzeit bekommt?»

Promotion für den Sport, nicht für eine einzelne Klasse

Laurens Klein Koerkamp ist Manager bei Yamaha Motor Europe und meint: «Wir alle wollen zwei Rennen behalten, denn das ist ein Teil des Sports. Das ist die grundsätzliche Frage (Anm.: kann MX2 überleben?), aber vielleicht ist es wichtiger, die Leute erst einmal allgemein für Motocross zu begeistern. Erst danach werden sie sich umschauen, was sie kaufen möchten. Ich denke nicht, dass die Leute gezwungenermassen die MX2-Klasse sehen und sich dann ein MX2-Motorrad kaufen. Wenn du ein breiteres Publikum haben willst, muss du dieses erst einmal erreichen. Danach kannst du versuchen, es für den Sport zu begeistern. Vielleicht kaufen sie sich dann eine PW50! Um das zu schaffen, ist es vielleicht nötig, den Hauptfokus auf die MX1-Klasse zu richten. Auch wenn es schmerzhaft sein würde, wegen der Geschichte und all dem.»

«Das Risiko besteht, dass das Superfinale die MX2 killt. Aber der Grund, warum wir hier sind ist folgender: Wir wollen unsere Marke auf dem höchsten Level promoten», meinte Steve Guttridge, der Rennsport-Manager bei Kawasaki Motor Europe. «Youthstream bewirbt die Motocross-WM mit einem MX1-Logo. Wenn wir einen Grand Prix gewinnen, ist unsere Marke äusserst sichtbar. Natürlich wird kein 15-Jährige dann beginnen, eine KX450F zu fahren. Aber deshalb haben wir verschiedene Modelle anzubieten, wenn er in den Laden des lokalen Händlers geht. Was den Sport und die Notwendigkeit der MX2 betrifft: Ich bin total damit einverstanden, dass es diese Klasse braucht, um Leute in die MX1 hochzubringen, es sollte eine Zuliefererklasse bleiben mit zwei Rennen und einem Podest. Das dürfen wir nicht verlieren.»

Roger Harvey sagt dazu: «Wir hatten 500-ccm-Zweitakter, jetzt gibt es 250-ccm-Viertakter, die Entwicklung geht immer weiter. Die Kosten, heutzutage eine 250er zu entwickeln, sind ziemlich massiv. Bei den 450er brauchst du nicht ein so grosses Budget für die Technik... aber du brauchst es für die Fahrer.»

Teil 3 der grossen Story über die Motocross-WM ab 2014: «Was im Juni entschieden wird» – bald auf SPEEDWEEK.com!

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